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Facebook-Datenleck: So kommst du an 100 Euro Schadenersatz

Facebook | © Arno Burgi

Blick durch eine Lupe auf das Logo von Facebook. Foto: Arno Burgi

Facebook-Datenleaks: Was Sie wissen und tun können

Im April 2021 wurde bekannt, dass Daten von über 530 Millionen Facebook-Nutzern, darunter etwa 6 Millionen aus Deutschland, öffentlich im Internet zugänglich waren. Die Informationen wurden mutmaßlich durch eine Sicherheitslücke gesammelt, die Facebook bereits 2019 geschlossen hatte. Über sogenanntes Scraping konnten Daten wie Telefonnummern mit weiteren personenbezogenen Informationen kombiniert werden.

Prüfen, ob Sie betroffen sind

Facebook bietet ein Online-Formular an, um den eigenen Datenstatus zu überprüfen. Eine automatische Antwort verweist auf die Webseite haveibeenpwned.com, wo Sie mit Ihrer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer feststellen können, ob Ihre Daten in bekannten Leaks enthalten sind.

Anspruch auf Schadenersatz

Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im November 2024, dass allein der Kontrollverlust über persönliche Daten Schadenersatzansprüche begründen kann (Az. VI ZR 10/24). Betroffene können sich der Sammelklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) anschließen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte für den „bloßen Kontrollverlust“ über die eigenen Daten in einem Einzelfall rund 100 Euro als Schadenersatz-Höhe für angemessen befunden.

Datenmissbrauch durch Apps

Nicht nur Sicherheitslücken, sondern auch Apps können Ihre Daten abgreifen. Bekannt wurde der Fall Cambridge Analytica, bei dem über eine Facebook-Anwendung Daten von 87 Millionen Nutzern gesammelt und für Wahlwerbung missbraucht wurden. Weitere Fälle zeigten, dass auch unbewusst genutzte Anwendungen Daten unautorisiert abrufen konnten.

Prüfen und Schutz vor Apps

Facebook bietet eine Seite an, auf der Sie überprüfen können, welche Apps möglicherweise unerlaubt auf Ihre Daten zugegriffen haben. Diese Anwendungen sperrt Facebook, sobald sie auffallen. Zusätzlich können Sie in den Facebook-Einstellungen die Zugriffsrechte für Apps und Webseiten verwalten.

Weitere Schutzmöglichkeiten

Datenlecks betreffen nicht nur Facebook. Mit Tools wie dem HPI Identity Leak Checker oder Browser-Funktionen (z. B. in Safari oder Chrome) können Sie prüfen, ob Ihre Login-Daten in Datenbanken veröffentlicht wurden.

Sicherheitsmaßnahmen für Betroffene

  • Passwörter ändern: Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter für jeden Dienst.

  • Vorsicht bei Phishing-Nachrichten: Erkennen Sie typische Betrugsmuster und öffnen Sie keine verdächtigen Links oder Anhänge.

  • Neue E-Mail-Adresse oder Telefonnummer: Nutzen Sie unterschiedliche Adressen für private, geschäftliche und soziale Zwecke.

Ein aktives Management Ihrer Online-Sicherheit ist entscheidend, um sich vor Datenmissbrauch zu schützen.


10.12.2024

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