Dritte Corona-Impfung - Die wichtigsten Fakten hier:

Über 50 % der Münchner sind nun zweimal geimpft. Mittlerweile werden aber immer mehr Stimmen lauter, dass eine dritte Impfung als Auffrischung wohl nötig sein wird. So soll eine nächste Welle eingedämmt werden.

Doch was genau hat es damit auf sich? Fragen und Antworten über die wir euch aufklären:

Wie lang hält die Wirkung der doppelten Impfung an?

Die Frage ist auch von Experten noch nicht genau beantwortbar. Klar ist, dass die Wirkung nach einer gewissen Zeit nachlassen wird. Dennoch ist man vor einem schweren Verlauf der Corona-Erkrankung geschützt. Die Immunität lässt sich außerdem nur schwer messen. Zwar kann man den Antikörpergehalt im Labor messen lassen, aber er gibt keine definitive Antwort auf einen anhaltenden Schutz und gilt im Alltag nicht als Option.

Wer soll die Auffrischung (dritte Impfung) bekommen?

Zunächst sollen Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit gefährdeten Gruppen die dritte Impfung erhalten. Aber auch Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem, die zu Hause leben, oder auch daheim lebende Pflegebedürftige bekommen von ihrem Arzt ein Angebot. Auch in den Kliniken werden die Impfangebote für die Beschäftigten erneuert.

Schon ab September 2021 sollen mobile Impfteams oder auch betreuende Ärtzt*innen die Impfungen anbieten und verabreichen.

In absehbarer Zeit soll für alle eine dritte Impfung angeboten werden.

Was sind die Vorteile einer dritten Impfung?

Vorteile einer dritten Impfung ist zunächst die Vorsorge vor einem weiteren Ausbruch, da vor allem bei den Risikogruppen die Immunantwort in ersten Studien wieder sinkt. Außerdem ist es auch bei anderen Impfungen üblich nach sechs Monaten eine dritte Impfung zu bekommen und ist somit ein bewährtes Verfahren.

Wie ist die Meinung der Stiko?

Die Stiko beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema der dritten Corona-Impfung, dennoch geben sie keine offizielle Empfehlung. Es werden Untersuchungen in Israel diesbezüglich ausgewertet, da dort die dritte Impfung schon verabreicht wird. Grundsätzlich hat die Stiko nichts dagegen, solange der Staat die Fürsorgepflicht dafür übernimmt.

Inwiefern spielen die Corona-Varianten eine Rolle?

Zu Zeit ist die Delta-Variante vorherrschend. Sie gilt als deutlich ansteckender und es wird dadurch eine Ausbreitung im Herbst befürchtet. Außerdem sind die Wirkung und die Fähigkeiten der Variante Grund für eine Wahrscheinlichkeit der Ansteckung. Deshalb ist die weitere Entwicklung des Impfstoffes und die Auffrischung der Impfung laut Experten wichtig.

Gibt es bei den Impfstoffen einen Unterschied?

Speziell auf die neuen Varianten abgestimmte Impfstoffe sind noch nicht entwickelt. Es wird aber daran gearbeitet. Trotzdem werden die verfügbaren Impfstoffe die Immunantwort auch anheben.

Zunächst werden aber unabhängig von den Vorimpfungen die mRNA-Impfstoffe(Biontech/Pfizer & Moderna) für die dritte Impfung verwendet.

Sind mit der dritten Impfung Risiken verbunden?

Risiken gibt es direkt nicht, aber es kann wie bei der zweiten Impfung bei vielen zu einer Impfreaktion führen. Diese ist aber aufgrund des längeren Abstands von mehreren Monaten eher harmlos. Vor allem bei Älteren ist es unwahrscheinlich, da sie die ersten beiden Impfungen überwiegend sehr gut vertragen haben. Trotzdem muss laut Experten auch die dritte Corona-Impfung im Auge behalten werden.

Ist genug Impfstoff verfügbar?

Global ist der Impfstoff definitiv noch nicht ausreichend vorhanden. Auch die WHO bestätigt das und kritisiert die Diskussion über die dritte Impfung vor diesem Hintergrund. Ärzte*innen sagen, dass die dritte Impfung medizinisch als gerechtfertigt gilt.

Muss man alle sechs Monate gegen Corona geimpft werden?

Nein, die Experten gehen nicht davon aus. Die dritte Impfung aktiviert nochmals den Impfschutz, so soll die Impfung für mehrere Jahre reichen. Auch Mutationen werden bei einer hohen Immunität der Menschen unwahrscheinlicher. Trotzdem wird am Impfstoff immer weiter gearbeitet.

09.08.2021