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Hier beantworten wir eure Fragen zum Ukraine-Konflikt

7133 Ukrainerinnen und Ukrainer leben hier bei uns in München. Sie alle bangen um ihre Lieben in der Ukraine, die der Angriff von Russland gestern komplett aus der Bahn geworfen hat.

Lisa aus der Maxvorstadt fragt:

Welches genaue Ziel verfolgt Putin eigentlich damit?

Zu 100 Prozent sicher weiß er das vermutlich nur selbst, es gibt aber wohl mehrere Beweggründe. CDU-Chef Merz etwa meint, Putin fühlt sich bedroht von der Demokratiebewegung etwa in der Ukraine. Die Ukraine ist ja sehr dem Westen zugeneigt – will sogar in die NATO. Andere sagen: Putin will die alte Größe Russlands und der Sowjetunion wieder herstellen – und damals war die Ukraine ja Teil der Sowjetunion – er erhebt sozusagen einen Besitzanspruch.

 

Leon aus Berg am Laim will wissen:

Kommen jetzt hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland und auch hier zu uns nach München?

Bisher erwartet das Innenministerium keinen ankommenden Flüchtlingsstrom bei uns in Deutschland. Und trotzdem laufen Vorbereitungen – unter anderem wird diskutiert, ob Erstaufnahmeeinrichtungen teils wiederbelebt werden. Hier in München gibt’s einen parteiübergreifenden Antrag, dass die Stadt die Voraussetzungen für die Aufnahme Geflüchteter schafft und etwa Personal dafür freihält.

In den ukrainischen Nachbarländern – besonders Polen - dagegen wird mit einem großen Ansturm von Kriegsflüchtlingen gerechnet. US-Geheimdienste schätzen, dass bis zu 5 Millionen Menschen Hilfe suchen werden.

 

Paul aus Feldmoching:

Kommt jetzt der Krieg auch zu uns nach Deutschland?

Das ist äußerst unwahrscheinlich, Russlands Präsident Putin soll ja ganz andere Beweggründe für seinen Einmarsch in der Ukraine haben. Ihm sagt man nach, er will die alte Sowjetunion zurück. Und da hat ihn der Pro-Westliche Kurs der Ukraine natürlich besonders getroffen. Aber Deutschland lag ja niemals in dem Terrain der Sowjetunion. Daher haben wir an der Stelle wohl nichts zu befürchten.

 

Anna aus Giesing:

Warum hilft denn keiner?

Damit es nicht noch weitere Gründe zur Eskalation gibt, denn die Ukraine ist zwar ein Freund des Westens, aber KEIN Mitglied der Nato. Das bedeutet: Der Westen unterstützt die Ukraine zwar: aus Deutschland kommt hauptsächlich Geld und die USA senden Waffen - aber einen Truppeneinsatz lehnt die NATO aber ab.

An den Nato-Außengrenzen etwa in Polen und im Baltikum wird die Präsenz aber verstärkt, um gerüstet zu sein, sollte Russland auch NATO-Mitglieder angreifen.

25.02.22

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