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Goldschatz gestohlen: Hollywoodreifer Raub im LK Pfaffenhofen

Foto: David Ferencik/Shutterstock.com (Symbolbild)

Foto: David Ferencik/Shutterstock.com (Symbolbild)

Einbrecher haben im oberbayerischen Manching einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet. Wie ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) erklärte, waren die Täter in der vorangegangenen Nacht in das Kelten Römer Museum eingestiegen und entwendeten den 1999  bei Manching entdeckten Schatz vollständig. 

 

Sammlerwert liegt bei mehreren Millionen Euro

Der Sammlerwert der historischen Münzen wird laut LKA auf mehrere Millionen Euro taxiert. Es handelt sich um den größten keltischen Goldfund, der im vergangenen Jahrhundert aufgetaucht ist. Ein Grabungsteam hatte vor 23 Jahren die Münzen entdeckt. In der Vitrine befanden sich 483 Goldmünzen, die insgesamt rund vier Kilogramm wiegen, wie das LKA am Abend mitteilte. Sie würden auf etwa 100 vor Christus datiert.

"Der Verlust des Kelten-Schatzes ist eine Katastrophe, die Goldmünzen als Zeugnisse unserer Geschichte sind unersetzlich", so Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU). Der kulturelle Schaden sei enorm. "Wer auch immer diese Tat begangen hat: Jemand hat sich an unserer Geschichte vergangen und unfassbare kriminelle Energie dafür an den Tag gelegt." Blume sagte weiter, es müsse alles dafür getan werden, die Hintergründe aufzuklären und die Kriminellen zu fassen.

"Wie in einem schlechten Film"

"Der Einbruch muss in den frühen Morgenstunden stattgefunden haben", erklärte der LKA-Sprecher. "Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt." Am Dienstagmorgen hätten die Mitarbeiter des Museums dann festgestellt, dass der Goldschatz fehlt.

Bereits zuvor in der Nacht zu Dienstag hatten unbekannte Täter mehrere Glasfaserkabel durchtrennt und damit die Telefon- und Internetverbindungen von rund 13.000 Privat- und Firmenkunden der Telekom unterbrochen. Wie dieser Vorfall in dem Zusammenhang mit dem Gold-Raub steht, muss nun seitens der Ermittler geklärt werden.

Zunächst wurde die Kripo des Polizeipräsidiums in Ingolstadt eingeschaltet. Wegen des großen Wertes des Diebesgutes übernahm im Lauf des Tages das LKA den Fall. 

Manching zieht Kriminelle offenbar an

Seit 2006 wurde der Schatz in dem Museum im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm ausgestellt. Das sogenannte Oppidum Manching gilt als eine wichtige keltische Siedlung, in der bis heute Archäologen regelmäßig tätig sind. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zählt die Siedlung zu den bedeutendsten Bodendenkmälern nördlich der Alpen.

Der herausragende archäologische Ort im nördlichen Oberbayern zieht immer wieder Kriminelle an. Erst Anfang Mai hatten Raubgräber auf dem Gelände einer wissenschaftlichen Grabung bei Manching illegal etwa 140 Löcher gegraben. Ein Fachunternehmen hatte damals im Auftrag des Freistaats ein Stück Land untersucht, weil dort eine Bundesstraße gebaut werden soll.

Die Experten gehen davon aus, dass die Täter damals an einem Wochenende mit Bodensonden auf dem Gelände der Archäologen nach Funden aus der Keltenzeit gesucht haben. Ob und welche Stücke gestohlen wurden, ist bis heute unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch zu der Raubgrabung.

Auch aus Museen stehlen Kriminelle immer wieder kostbare Stücke. Schlagzeilen machte in den vergangenen Jahren insbesondere der Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden im November 2019. Damals wurden 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro gestohlen, von der Beute fehlt bisher jede Spur. Mehrere Männer stehen deshalb derzeit in Dresden vor Gericht.

 

23.11.2022

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