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Die Verbraucherzentrale Hamburg hat es offiziell gemacht: Der "Trinkgenuss Orange" von Granini wurde zur Mogelpackung des Jahres gekürt. Der Grund? Weniger Orangensaft, dafür mehr Zuckerwasser – bei gleichbleibendem Preis. Ein enttäuschender Trend, der Konsumenten auf den ersten Blick kaum auffällt.
Im Frühjahr 2023 änderte der Hersteller Eckes-Granini die Rezeptur seines beliebten Orangensafts drastisch. Statt 100 Prozent Fruchtsaft enthält das Getränk nun nur noch die Hälfte des Orangensaftanteils. Den Rest füllt Zuckerwasser auf. Für Verbraucher ist diese Änderung kaum erkennbar, da das Etikett nahezu unverändert blieb. Lediglich der Hinweis "100 Prozent Fruchtsaft" wurde entfernt – ein Detail, das leicht übersehen werden kann.
Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisierte diese Praxis scharf. "Die Konsumentinnen und Konsumenten wurden hier bewusst in die Irre geführt", erklärte Armin Valet, Sprecher der Verbraucherzentrale. Die Online-Umfrage zur "Mogelpackung des Jahres" bestätigte diese Einschätzung: Über 32.000 Teilnehmer stimmten ab, Granini landete mit großem Abstand auf Platz eins.
Der drastische Anstieg der Preise für Orangensaftkonzentrat ist laut Verbraucherzentrale ein Hauptgrund für die Rezepturanpassung. Verantwortlich sind Ernteausfälle durch den Klimawandel und eine Pflanzenkrankheit, die Orangenbäume weltweit befällt. Diese Herausforderungen führen zu höheren Produktionskosten, die viele Unternehmen an ihre Kunden weitergeben möchten.
Armin Valet betonte jedoch, dass die Lösung nicht in "Shrinkflation" (verringerte Füllmengen) oder "Skimpflation" (minderwertige Zutaten) liegen sollte. Stattdessen forderte er mehr Preistransparenz: "Die Verbraucherinnen und Verbraucher verdienen Klarheit und Ehrlichkeit, nicht versteckte Preiserhöhungen."
Die Wahl zur "Mogelpackung des Jahres" zeigt deutlich, dass Verbraucher nicht bereit sind, solche Tricksereien hinzunehmen. Produkte wie der "Trinkgenuss Orange" schaden dem Vertrauen in Marken und zeigen, wie wichtig Transparenz bei Lebensmitteln ist. Ob Granini diese Kritik zum Anlass nimmt, wieder mehr auf Qualität und Offenheit zu setzen, bleibt abzuwarten.
Für Verbraucher gilt: Ein genauer Blick auf die Etiketten lohnt sich, um ähnliche Enttäuschungen zu vermeiden.
22.01.2025