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Große Koalition prüft bundesweite Masern-Impfpflicht für Kinder

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Das Thema Masern wird immer akuter. Da die Zahlen der Masern-Fälle immer weiter steigen, prüft die Koalition nun, ob es eine gesetzliche Masern - Impfpflicht für Kinder geben soll.  SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagt, er sei mit Bundesgesundheitsminister Jens Span (CDU) im Gespräch und "zuversichtlich, dass wir demnächst einen entsprechenden Vorschlag vorlegen können." Lauterbach betonte, seine Partei trete innerhalb der Koalition für eine Impfpflicht für Kinder ein, die sich auf Masern begrenzen solle.

 

Zahlen

2007 gab es in Deutschland rund 1.000 Masern-Fälle.  Ein Mensch starb und rund 40 Prozent der Erkrankten mussten stationär behandelt werden. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Masern in Deutschland bis 2020 ausgerottet sein würden.

 

Grüne sehen Masern-Impfpflicht skeptisch

Die Grünen im Bundestag gehen auf Distanz zu Forderungen aus der SPD, die Impfung von Kindern gegen Masern zur Pflicht zu machen.

Statt auf Zwang und Sanktionen zu setzen müsse man das Vertrauen in eine gute Beratung stärken und auf herrschende Verunsicherungen eingehen, sagte die Grünen-Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Montag). «Dazu brauchen wir eine Aufwertung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und bessere personelle Ausstattung.»

Schulz-Asche betonte zugleich, Impfen sei ein Akt gesellschaftlicher Solidarität. «Je mehr Menschen geimpft sind, desto größer ist der Schutz für die Bevölkerung, auch gerade für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.»

Der SPD-Fraktionsvize und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte dem RND gesagt, er sei über eine Impfpflicht mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch und «zuversichtlich, dass wir demnächst einen entsprechenden Vorschlag vorlegen können». Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, man sei besorgt über die steigende Zahl der Maserninfektionen in Deutschland, die zu viele Menschen «auf die leichte Schulter» nähmen. «Eine Debatte über mögliche Maßnahmen ist nur zu begrüßen», sagte er.

Angesichtes einer Häufung von Krankheitsfällen in mehreren Regionen hatte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin kürzlich eine Impfpflicht gefordert. Masernerkrankungen seien extrem ansteckend und potenziell tödlich. Infolge einer Masernerkrankung könne es teils erst Jahre später zu einer Gehirnentzündung kommen, für die es keine Behandlung gebe und an der betroffene Patienten ums Leben kämen.

Quelle: dpa
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