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Adele - 25
Adele – „25“
(XL Recordings)
In Zeiten, in denen ehemalige Superstars wie Bon Jovi oder Bryan Adams Platten veröffentlichen und niemand etwas davon mitbekommt… Wo Madonna immer noch ihrer ehemaligen Form hinterherläuft…was Gott sei Dank auch niemand mitbekommt, wenn man auf die aktuellen Ticketverkäufe schielt…
In diesen Zeiten ist es schön zu sehen, dass es so jemand wie die 25-jährige Adele Adkins schafft, die Musikwelt völlig auf den Kopf zu stellen. Mit nichts außer ihrer Wahnsinnsstimme und einer Handvoll liebevoll geschriebener und grandios arrangierter Songs.
Der Hype um „25“, die neue Platte der mittlerweile 27-jährigen (denn 2 Jahre brauchte sie um 25 fertigzustellen) Britin könnte größer nicht sein. Das letzte musikalische Lebenszeichen von ihr, der Bond-Song „Skyfall“ schien bereits so unglaublich perfekt, das Ende der Messlatte vielleicht schon erreicht. Und so verzeichnete ihr neuer Song in den ersten 48 Stunden ganze 50 Millionen Klicks bei YouTube und fegte den zeitgleich veröffentlichten, neuesten Star-Wars-Trailer ins Nichts: „Hello… It’s me…“
Der Song ist eine Hymne, eine unglaublich kraftvolle Ballade, nach mehrmaligem Konsum auch durchaus eingängig und vor allem aber: Er ist erst der Anfang, denn „25“ steigert sich von Song zu Song. Die zweite Nummer „Send Me Love (To Your New Lover)“ zeigt Adele rhythmisch, von treibendem Gitarrenspiel begleitet, das auch durchaus von Ed Sheeran stammen könnte. „I Miss You“ danach ist eine typisch herzzerreißende Soul-Pop-Hymne, die immer mehr an Dramatik gewinnt, ohne ins Kitschige abzudriften. Die Songs pendeln mal zwischen bitter-süßer Melancholie und hoffnungsvoller Zuversicht, immer eingängig und irgendwie nah am Hörer, niemals fremd oder abstrakt verschnörkelte Kunstmusik. Weitere Highlights sind „River Lea“ – ein Song, der den Begriff „Hymne“ in neue Dimensionen hebt und natürlich das grandiose Finale „Sweetest Devotion“. Das ist ein Song der sich immer weiter aufbaut und von einem Gospelchor begleitet wird, an dessen Spitze Adele den Hörer bei der Hand nimmt und wie ein Fels gegen die raue Brandung unserer heutigen Zeit ansingt. Großartig.
Torsten König, Musikredaktion Gong 96,3
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