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Protestaktion wegen Dresscode an Ebersberger Realschule
Ordentlich Streit gibt es aktuell an einer Realschule in Ebersberg. Aufsehen erregt hier eine Protestaktion der Schüler*innen, die ihre T-Shirts so abschnitten, sodass ihr Bauch offen zu sehen war. Nicht nur die Mädchen liefen jetzt bauch- und schulterfrei durch die Schule, auch die Jungs haben ihre T-Shirts verkürzt und zeigen mehr nackte Haut als gewöhnlich.
Was ist ihre Botschaft?
Die Hausordnung der Ebersberger Realschule gilt bereits seit 2007 und soll festhalten, dass in der Schule "angemessene, nicht anstößige Kleidung" getragen werden sollte. Jedoch fallen die Kleider auch mal etwas luftiger aus, gerade jetzt, wo Temperaturen wieder ansteigen.
Die Lehrer hatten darauf hingewiesen, dass Bauch und schulterfreie Klamotten tabu sind und dann gabs eine riesige Diskussion.
Manche Schüler unterstützen die Lehrer und sagen, wenn sich Mitschüler durch die bauchfreien Shirts gestört fühlen, dann sollte das berücksichtigt werden.
Ein Schülersprecher der Realschule ist da anderer Meinung: Die Schule sei ein wichtiger Ort, um Stil und Persönlichkeit zu entwickeln und jeder habe laut Artikel 2 des Grundgesetzes das Recht auf freie Entfaltung.
Schulleiter Schmidl argumentiert, die Schule habe nicht nur einen Bildungs-, sondern auch einen Erziehungsauftrag. Man gehe ja schließlich auch nicht mit Strandklamotten ins Büro. Er fügt hinzu: "Das Recht des Einzelnen hört da auf, wo sich andere gestört fühlen."
Gibt es eine offizielle Regelung?
Nein, das bayerische Schulrecht hat hier keine offiziellen Vorschriften parat. Lehrer sollen selbst einschätzen, ob das T-Shirt oder der Rock zu kurz sind.
13.05.2022