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Trauer um Queen Elizabeth II.: Wie geht es laut Protokoll bis zur Beerdigung jetzt weiter?

Foto: dpa

Foto: dpa

Der Tag, an dem die Königin stirbt, heißt D-Day. Jeder folgende Tag bis zum Tag des Begräbnisses wird als D-Day+1, D-Day+2 und so weiter bezeichnet. Hier die voraussichtlich nächsten Schritten, die sich gegebenenfalls noch ändern können. Den endgültigen Plan wird der Palast noch veröffentlichen.

Strenges Protokoll regelt die exakte Vorgehensweise

D-Day+0

Der neue König Charles III. und seine Frau Camilla kehren von Balmoral nach London zurück. Es wird ein erstes Treffen des Königs mit der neuen Premierministerin Liz Truss geben. Alle parlamentarischen Arbeiten werden für zehn Tage ausgesetzt. Der König wird voraussichtlich eine Fernsehansprache an die Nation halten.

D-Day+1

Ein Rat tritt um 11 Uhr deutscher Zeit zusammen, um den König Charles III. zum neuen Monarchen zu proklamieren. Die Proklamation wird im St. James's Palace und in der Royal Exchange, dem Ort der ersten Börse Londons, verlesen, wodurch Charles als König bestätigt wird. Die Premierministerin und das Kabinett werden mit König Charles III. zusammentreffen.

D-Day+2

- Der Leichnam der Königin wird von Balmoral zuerst in den Holyrood Palace in Edinburgh überführt, die Residenz der Queen in Schottland. In Edinburgh soll er auch aufgebahrt werden.

D-Day+3

Der König wird den Kondolenzantrag in der Westminster Hall entgegennehmen. Anschließend begibt er sich auf eine Trauerreise durch das Vereinigte Königreich: Erst nach Schottland, in den Tagen danach nach Nordirland und dann nach Wales.

D-Day+4

Der Sarg der Queen wird nach London überführt und soll dort zunächst im Buckingham-Palast bleiben. Es findet eine Probe für die Prozession mit dem Sarg vom Buckingham-Palast zum Parlamentsgebäude Palace of Westminster statt.

D-Day+5

Der Sarg der Königin wird auf einer Route durch London vom Buckingham-Palast zum Parlamentsgebäude Palace of Westminster überführt. Von jetzt an werden Hunderttausende Menschen in London erwartet. In der Westminster Hall findet eine Gedenkfeier statt.

D-Day+6

Die Königin wird drei Tage im Palace of Westminster aufgebahrt. Der Sarg wird 23 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Es findet außerdem die Probe für den Staatsbegräbniszug statt.

D-Day+7

Die ersten Gäste aus den Commonwealth-Staaten werden für das Staatsbegräbnis erwartet.

D-Day+8 und 9

Der Leichnam wird weiter im Sarg aufgebahrt sein. Menschenmassen werden in London erwartet, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen. 

D-Day+10

Der Trauertag soll ein nationaler Feiertag sein. Das Staatsbegräbnis findet in der Westminster Abbey statt. Neben der königlichen Familie werden zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs sowie Mitglieder der europäischen Königshäuser erwartet. Im ganzen Land wird es mittags zwei Schweigeminuten geben. 

Die Königin findet auf Schloss Windsor in der King George VI. Memorial Chapel neben ihrem Vater ihre letzte Ruhe. Der Sarg von ihrem im vergangenen April verstorbenen Ehemann Prinz Philip wird an die Seite seiner Ehefrau verlegt.

 

Weltweite Anteilnahme nach dem Tod der Queen

Für Deutschland kondolierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Königin Elizabeth II. ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat", schrieb er laut Sprecherin an das Königshaus. Sie habe Zeitgeschichte erlebt und selbst geschrieben: "Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt."

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock twitterte: "Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um Queen Elizabeth II. Sie war für ihr Land fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht." Deutschland bleibe der Queen "ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat".

Auch US-Präsdident kondolierte der britischen Königsfamilie und bezeichnete Queen Elizabeth als "Quelle der Behaglichkeit und Stolz für Generationen von Briten". Das Empire State Building wurde zu Ehren der verstorbenen Monarchin lila und silber beleuchtet. 

Der französische Präsident Emmanuel Macron drückte seine Anteilnahme ebenfalls mit bewegenden Worten aus: "Ihre Majestät Königin Elizabeth II. verkörperte 70 Jahre lang Kontinuität und Einheit der britischen Nation. Ich denke an sie als eine Freundin Frankreichs, eine gutherzige Königin, die ihr Land und ihr Jahrhundert für immer geprägt hat." Die Beleuchtung am Pariser Eiffelturm wurde ab Mitternacht im Gedenken an die Queen ausgeschaltet.

 

09.09.2022

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