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Münchens zweite S-Bahn-Stammstrecke erst 2036 fertig
Die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München verzögert sich weiter und wird deutlich teurer als ursprünglich geplant. Laut aktuellen Prognosen soll das Mega-Projekt nun erst im Dezember 2036 in Betrieb gehen – ein Jahr später als zuletzt angekündigt. Die Deutsche Bahn strebt jedoch weiterhin eine Eröffnung im Jahr 2035 an und will Maßnahmen zur Beschleunigung ergreifen.
Kosten steigen weiter – Milliarden-Projekt sorgt für Diskussionen
Laut Alexander Bonfig vom bayerischen Verkehrsministerium, der im Landtagsausschuss über den Fortschritt des Projekts berichtete, sind die Gesamtkosten mittlerweile auf 7,059 Milliarden Euro (zuzüglich weiterer Preissteigerungen) angestiegen. Eine Bauphasenverschiebung in Laim trieb die Kosten allein um 9,9 Millionen Euro nach oben.
Dennoch bleibt der finanzielle Anteil des Freistaats Bayern mit 3,641 Milliarden Euro stabil, da die Deutsche Bahn den zusätzlichen Betrag aus eigenen Mitteln finanziert.
Warum ist die zweite Stammstrecke so wichtig?
Die bestehende S-Bahn-Stammstrecke ist chronisch überlastet und anfällig für Störungen, da nahezu alle Linien durch die gleiche Trasse führen. Die zweite Stammstrecke soll das Münchner S-Bahn-System langfristig entlasten und für eine zuverlässigere Verbindung sorgen.
Ursprünglich sollte das Projekt 3,85 Milliarden Euro kosten und bereits 2028 fertig sein. Doch massive Verzögerungen und Kostensteigerungen führten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Deutschen Bahn und dem Freistaat Bayern.
Bessere Zusammenarbeit zwischen Projektpartnern – doch Kritik bleibt
Nach Jahren hitziger Diskussionen lobte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Jürgen Baumgärtner (CSU), die inzwischen verbesserte Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. Dennoch bleiben zentrale Kritikpunkte bestehen:
- Unklare Risikodarstellung: Die Risiken des Projekts sind laut Experten noch nicht vollständig analysiert.
- Ungewisse Kostenentwicklung: Die Auswirkungen der Inflation seit 2021 sind noch nicht final berechnet. Die Deutsche Bahn will diese Daten in den kommenden Monaten nachliefern.
Die genaue Berechnung der inflationsbedingten Mehrkosten ist komplex, da sie von den jeweiligen Zeitpunkten der Auftragsvergaben abhängt.