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Bayern produziert 33.000 Tonnen Elektroschrott zu viel

Zigtausende Tonnen könnten eigentlich weiterverwendet werden.

Wenn Bürger ihr Sofa oder ihren Kühlschrank nicht mehr wollen, geht es ab damit zum Wertstoffhof. Was noch kein Müll ist, wird dort dazu gemacht - kritisieren Forscher. Zigtausende Tonnen Elektroschrott könnten sonst weiterverwendet werden.

In Bayern könnten durch ein besseres Wertstoffmanagement pro Jahr 33.000 Tonnen Elektroschrott vermieden werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Rohstoffexperten der Augsburger Universität. Die Forscher des dortigen Resource Lab haben im Rahmen der vom bayerischen Umweltministerium mit 200.000 Euro geförderten Studie untersucht, wie der an Wertstoffhöfen entsorgte Müll wiederverwertet werden könnte. Dabei sei der Abfall an 60 Höfen stichprobenartig untersucht worden, teilte die Uni mit.

Nach Ansicht der Wissenschaftler tragen die Abläufe auf den Wertstoffhöfen im Freistaat dazu bei, dass noch nutzbare Geräte und Möbel zerstört werden. "Erst im Sammelcontainer oder durch die Lagerung wird das Gut zum Abfall", lautet das Fazit. Denn im Grunde gut erhaltene Elektrogeräte würden auf den Höfen der Witterung ausgesetzt, sagte Professor Axel Tuma. Dies gebe der Technik "dann gewissermaßen den Rest". Gebrauchtmöbel würden von den Müllwerkern "mit dem Radlader "verdichtet" und damit tatsächlich zu Abfall vernichtet".

Laut der Studie werden in den Großstädten die Güter insbesondere beim Einwurf in Sammelcontainer irreparabel beschädigt. In kleineren Kommunen sei die ungeschützte Lagerung das Problem. Wenn diese Probleme gelöst würden, könnten rund 30 Prozent der entsorgten Elektroaltgeräte so gut erhalten werden, dass eine Vorbereitung zur Wiederverwendung möglich wäre. "Wir würden uns nicht nur 33 000
Tonnen Elektroschrott und damit den Verlust wertvoller Ressourcen ersparen, sondern auch den Ausstoß von Treibhausgasen und alle damit verbundenen Schäden für Mensch und Umwelt verringern", sagte Tuma.

Das von Tuma geleitete Resource Lab der Universität Augsburg beschäftigt sich seit 2013 unter anderem mit Fragen des Abfallmanagements. In einem ersten Projekt wurde bereits ein "Leitfaden zur kommunalen Abfallvermeidung" erstellt, die aktuelle Studie läuft nun noch bis zum Jahresende. In dem Forschungszentrum arbeitet ein Team aus Wirtschaftsingenieuren, Ökonomen, Materialwissenschaftlern, Physikern, Chemikern, Geografen und Informatikern.

dpa

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