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So erkennt ihr Ertrinken und könnt richtig helfen
Einen Ertrinkenden erkennt man auf jeden Fall? Leider nein, so einfach ist das gar nicht. Oft geht deshalb wertvolle Zeit verloren und wichitge Hilfe kommt zu spät. Deshalb haben wir mit der Wasserwacht München gesprochen und für euch die Anzeichen von Ertrinkenden zusammen gefasst.
Kein Strampeln, nur Show im Film?
Richtig, in den seltensten Fällen, wird von Personen erkannt, ob jemand ertrinkt. Man muss die Person direkt im Auge behalten und sehen, ob der Kopf immer wieder in das Wasser eintaucht. Es kommt eigentlich fast nie vor, dass Menschen wirklich mit den Armen rudern, um Hilfe rufen oder strampeln. Das ist hauptsächlich nur Show in Filmen.
Wie erkenne ich ob eine Person am Ertrinken ist?
Man erkennt es normal immer daran, dass eine Person immer wieder mit dem Kopf in das Wasser eintaucht. Da es sich oftmals um eine Erschöpfungserscheinung und Kreislaufprobleme handelt, kann es passieren, dass der Kopf immer wieder im Wasser verschwindet, die Person aber trotzdem immer wieder hochkommt. Wenn einem so etwas auffällt und es sich dabei um kein spielendes Kind handelt, dann sofort den Notruf wählen.
Wie reagiere ich richtig, wenn jemand ertrinkt?
Das kommt ganz auf die Person an, die es beobachtet. Wenn es sich bei der Person um einen guten Schwimmer handelt, oder sie schon einmal einen Rettungsschwimmerschein absolviert hat, dann kann sie sich natürlich irgendein schwimmfähiges Gerät mitnehmen und die zu rettende Person auch anschwimmen. Sie sollte aber nie ohne ein Hilfsmittel eine ertrinkende Person anschwimmen, weil der Ertrinkende in Panik geraten kann und die Gefahr groß ist das beide ertrinken. Deshalb sollte man immer ein schwimmendes Mittel dabeihaben, das man der ertrinkenden Person reichen kann. Wenn ich keine gute Schwimmerin bin, sollte ich auf keinen Fall hinschwimmen. Dann ist es besser, die Person im Auge zu behalten, um den Rettungsdienst oder der Wasserwacht den genauen Standort zu melden.
Wie entstehen Krämpfe?
Krämpfe entstehen auch oft durch Erschöpfung, wenn ein Schwimmer schon zu lange unterwegs ist oder wenn das Wasser auch sehr kalt ist. Ein Krampf ist, wie jeder weiß, sehr schmerzhaft. Im Wasser kann man sich nirgendwo festhalten, um den Krampf zu lösen. Deswegen kann es passieren, dass man in Panik gerät, da man immer wieder untergeht.
Kann es auch sein, dass man durch starke Temperaturunterschiede beeinflusst werden kann?
Ja, das kann sein. Starke Temperaturunterschiede entstehen gerade an heißen Tagen. Durch die Sonne heizt sich die Wasseroberfläche sehr stark auf, und je weiter man nach unten sinkt, desto kälter wird es. An den Stellen, an denen Grundwasser hochkommt, ist es noch einmal um vieles kälter. Starke Temperaturunterschiede und Kälte können zu Kreislaufproblemen und Krämpfen führen.
Wie nennt man es, wenn sich die Lunge zusammenzieht?
Das nennt sich Stimmritzenkrampf. Dieser Krampf tritt auf, wenn Gefahr besteht, dass Wasser in die Lunge kommen kann. Ganz oft kann so etwas passieren, wenn man zum Beispiel bei Regen im Wasser ist und das Wasser hochspritzt, entsteht eine kleine Gischt. Sobald die Gischt an die Stimmbandritze kommt, verkrampft sich diese und verschließt die Lunge, damit man kein Wasser einatmet. Dies kann zu einem Krampf führen, den man Stimmritzenkrampf nennt. Da er sich nicht so leicht löst, kann es zu Ohnmacht und ertrinken führen.
Wie ist es im Meer?
Man kann im Meer schwimmen, solange die Wellen kurz sind und wenig Gischt erzeugen. An Stellen mit viel Luft an der Wasseroberfläche sollte man auf keinen Fall schwimmen gehen, da es gefährlich werden kann.
Was kann ich tun, um den anderen zu retten und mich selbst zu schützen?
Es ist hilfreich etwas mitzunehmen, was schwimmt, was sich leicht transportieren lässt und woran sich die zu rettende Person festhalten kann. Es ist wichtig einen gewissen Sicherheitsabstand zu der Ertrinkenden Person zu halten, denn die Eigensicherung geht immer vor.
Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich einer Person in Not helfen möchte?
Beim Anschwimmen ansprechen, wirklich auch erklären, wer man ist und auch Fragen, ob derjenige Hilfe braucht oder, ob man sich vielleicht getäuscht hat. Solche Sachen helfen auf jeden Fall. Vor allem beruhigen sie auch denjenigen, der in Not ist. Wenn man einfach mit jemanden spricht, dass er selbst erst gar nicht in Panik gerät. Wichtig: Immer einen so anschwimmen, dass der Ertrinkende einen auch sieht.
Wie kann ich mich selbst schützen?
- Gerade an heißen Tagen, immer vorher abkühlen. Nicht einfach so ins kühle Nass springen, da es den Kreislauf durcheinanderbringen kann.
- Lange Strecken nur zu zweit schwimmen, der andere könnte auch im Falle eines Falles mit eingreifen und um Hilfe rufen oder denjenigen zurück zum Ufer begleiten.
- Wenn man mit Kindern unterwegs ist, niemals die Kinder aus den Augen lassen, da es sehr schnell passieren kann, dass diese in tiefe Stellen kommen und nicht mehr stehen können und einfach untergehen.
Essen vor dem Schwimmen?
Wenn man sehr viel gegessen hat wird man durch den vollen Magen sehr schnell träge. Der Kreislauf fährt runter und man ist am Verdauen. Deshalb sollte man keine langen Strecken schwimmen.