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Löw über WM-Vorrunden-Aus: «War ein absoluter Tiefschlag»

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München (dpa) - Bundestrainer Joachim Löw hat das Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM als «absoluten Tiefschlag» bezeichnet.

Es gebe nichts zu beschönigen, sagte Löw auf einer Pressekonferenz in München und fügte hinzu: «Wir sind weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und haben zu Recht die Quittung dafür bekommen.» Die ersten zwei, drei Tage nach dem Ausscheiden seien von Frust, Niedergeschlagenheit und einer großen Portion Wut geprägt gewesen.

«Mein allergrößter Fehler war, dass ich geglaubt habe, dass wir mit unserem dominanten Stil durch die Vorrunde kommen. Wenn wir dieses Spiel spielen, müssen alle Rahmenbedingungen stimmen, damit wir dieses hohe Risiko auch tolerieren können. Diese Rahmenbedingungen haben in diesen Spielen bei uns nicht gepasst», sagte der Bundestrainer. «Es war fast schon arrogant. Ich wollte das auf die Spitze treiben und es noch mehr perfektionieren. Ich hätte die Mannschaft vorbereiten müssen so wie es 2014 der Fall war, als es eine Ausgewogenheit gab zwischen Offensive und Defensive.»

Löw trat für die Präsentation seiner WM-Analyse und anlässlich der Bekanntgabe des Aufgebots für die Länderspiele am 6. September in München in der neuen Nationenliga gegen Weltmeister Frankreich sowie drei Tage später in Sinsheim beim Test gegen Peru erstmals seit dem WM-Aus vor die Presse.

Schneider nicht mehr Co-Trainer der Nationalmannschaft

Thomas Schneider wird nach dem WM-Debakel nicht mehr als Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fungieren. Wie Bundestrainer Joachim Löw auf einer Pressekonferenz in München bekanntgab, soll Schneider zukünftig die Leitung der Scouting-Abteilung des DFB übernehmen.

Demnach wird der Trainerstab zukünftig neben Löw aus Assistent Marcus Sorg und Torwarttrainer Andreas Köpke bestehen. «Wir wollten ganz bewusst einen Fachmann im Scouting-Team haben, was die Gegneranalyse betrifft. Urs Siegenthaler wird selbstverständlich weiter in diesem Bereich zuständig sein», sagte Löw zur Personalie Schneider.

Auch der erweiterte Betreuerstab wird zukünftig deutlich kleiner sein. Im Vergleich zum WM-Aufgebot werden demnach elf, im Vergleich zu normalen Länderspielen sieben Person weniger im Einsatz sein, wie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hinzufügte.

Deutschland bestreitet am 6. September in München in der neuen Nationenliga gegen Weltmeister Frankreich das erste Länderspiel nach dem WM-Aus. Drei Tage später geht es in Sinsheim im Testspiel gegen Peru.

Löw: Thema Özil unterschätzt - Aber «Mesut hat überzogen»

 Die Sportliche Leitung der Nationalmannschaft hat vor und während der Fußball-WM in Russland das Thema Mesut Özil «absolut unterschätzt». Das räumte Bundestrainer Joachim Löw in München ein.

«Wir dachten, dass wir das Thema aus der Welt schaffen mit dem Treffen beim Bundespräsidenten. Mein einziger wichtiger Gedanke war, uns richtig auf die WM vorzubereiten», sagte der 58-Jährige zu den Fotos von Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. «Dieses Thema hat Kraft gekostet, dieses Thema war nervenaufreibend, weil es immer wieder da war», ergänzte Löw. Es sei aber nicht der Grund für das vorzeitige WM-Aus in Russland gewesen.

Die Art und Weise des Rücktritts von Özil kann der Bundestrainer nicht nachvollziehen. «Mit seinem Vorwurf über Rassismus hat Mesut ganz einfach auch überzogen. Es gab nie in der Mannschaft auch nur einen Ansatz von Rassismus, keinen Ansatz von rassistischen Äußerungen», betonte Löw. Özil hatte unter anderem dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel Rassismus vorgeworfen. «Dass dieser Rücktritt so vollzogen wurde, schmerzt uns alle, ihn ja auch», bemerkte Manager Oliver Bierhoff.

Weltmeister Khedira nicht im DFB-Aufgebot - 17 WM-Spieler dabei

Bundestrainer Joachim Löw verzichtet beim Neustart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf Weltmeister Sami Khedira.

Insgesamt stehen 17 Spieler aus dem WM-Kader im Aufgebot für die Länderspiele gegen Weltmeister Frankreich am 6. September und drei Tage später gegen Peru, wie Löw auf einer Pressekonferenz in München bekanntgab. Dafür nominierte Löw die drei Neulinge Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Nico Schulz (1899 Hoffenheim) und Kai Havertz (Bayer Leverkusen). Auch die kurz vor der WM aus dem Kader gestrichenen Leroy Sané (Manchester City), Nils Petersen (SC Freiburg) und Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) sind von Löw wieder berufen worden.

Dass Khedira nicht mehr dabei ist, hatte sich bereits angedeutet. Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin hatte dafür im Vorfeld bereits Verständnis gezeigt. «Wenn es aktuell Bessere gibt, dann werde ich das akzeptieren», hatte sich Khedira zuletzt in seinen sozialen Kanälen geäußert. Löw sagte zu seiner Entscheidung gegen Khedira: «Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt Raum und Platz schaffen möchte auf dieser Position. Wir sprechen zu gegebener Zeit weiter.»

Aus dem WM-Aufgebot hatten zuvor Mesut Özil und Mario Gomez ihren Rücktritt erklärt. Dazu sind derzeit der dritte Torhüter Kevin Trapp sowie Marvin Plattenhardt und der Neu-Schalker Sebastian Rudy außen vor.

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