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Natalies Fasten Experiment: Eine Woche ohne Smartphone!

Keine Anrufe, Keine Chats, Kein Facebook…

In der Fastenzeit verzichtet jeder zehnte Münchner z.B. auf Schokolade oder Alkohol. Natalie aus der Mike Thiel Show hat ebenfalls beschlossen zu fasten. Und weil man beim Fasten auf etwas verzichten soll, auf das man nur ganz schwer verzichten kann, hat sich Natalie dazu entschieden eine Woche lang auf ihr Smartphone zu verzichten.

Wie fühlt es sich an, wenn man keine SMS und Whats App Nachrichten mehr bekommt? Wie verabredet man sich mit Freunden? Wie hält sie sich auf dem Laufenden? Bringt es mehr Entspannung oder hat man erst recht Stress, weil alles Viel komplizierter wird?


Natalies Online Tagebuch

 

Tag 1  - Der Abschied

Ich war die ganze Zeit eigentlich noch relativ entspannt beim Gedanken Handyfasten zu machen. Aber kurz bevor ich mein Smartphone WIRKLICH abgeschaltet hab, wurd ich doch ziemlich nervös. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf: Hab ich wirklich allen Bescheid gegebene, dass sie mich jetzt eine Woche nicht per whats app erreichen können und so weiter… Dass dann tatsächlich der erste Tag schon so schlimm wird, hätte ich niemals gedacht… Im Minuten-Takt will ich auf´s Smartphone schauen – da is aber nix!!! Na, das kann ja was werden… 

 

Tag 2

Der erste Blick heute Morgen nach dem Aufwachen ging an die Stelle, an der sonst mein Smartphone liegt. Also ins Leere. Kein Handy da! Ich wurde fast ein bisschen melancholisch. Aber dann hab ich mich nochmal rumgedreht und einfach weitergeschlafen. Über Tag wurd's dann schon fast ein bisschen unheimlich. Immer wieder wollt ich automatisch auf's Handy schauen - in allen erdenklichen Situationen: Vor dem Duschen, nach dem Duschen, an der Supermarktkasse, im Fitnessstudio,... Wusstet ihr, dass jeder von uns das Handy pro Tag 3 Stunden nutzt? 3 STUNDEN - pro TAG! Es war also ein laaaanger Samstag... An dem ich es aber endlich mal geschafft hab, ganz in Ruhe meinen Kleiderschrank aufzuräumen... Ganz ohne zwischendurch eine WhatsApp von meiner Mama zu bekommen, in der sie mich bittet irgendwas für sie zu erledigen :-) Allerdings weiß ich auch nicht, was meine Freunde dieses Wochenende so treiben und zum ersten Mal bereue ich, dass ich kein FESTNETZ habe...

 

Tag 3

Sonntag… Heute hab ich nicht viel gemacht – da hat das Handy gar nicht soo sehr gefehlt! Naja, ab und zu hab ich mir schon eingebildet, es klingeln zu hören – kann aber ja gar nicht sein:-). Eine riesen Challenge gab es dann aber: Kino-Tickets reservieren. Per App eigentlich ganz einfach. Aber wenn man das wie früher per Telefon machen will, dann braucht man viiiiel Geduld! Nach gefühlten 10 Stunden in der Warteschleife hab ich´s dann aufgegeben. Bin trotzdem ins Kino, zum Glück gab´s noch Tickets. Doch das nächste Problem folgte kurz vorm Schlafengehen, als mir auffiel: ICH HABE KEINEN WECKER!!! Musste mich auf meine innere Uhr verlassen. Die scheint aber defekt zu sein, denn ich hab zum Wochenstart verschlafen!!! wusstest ihr, dass sich jede(r) 3. Münchnerin, bzw. Münchner ausschließlich vom Smartphone wecken lässt?...

 

Tag 4

Habt ihr mal versucht, wie Verabredungen laufen ohne Smartphone? Das ist alles andere als einfach! Ich war mit ner Freundin am Marienplatz verabredet – leider hat mein Termin vorher länger gedauert und ich war zu spät! Wollte meiner Freundin Bescheid geben – ABER WIE? Normalerweise hätte ich an dieser Stelle ne kurze WhatsApp geschickt: Komme ne viertel Stunde später – ging aber jetzt nicht. Ich wollt dann von einer Telefonzelle aus anrufen – aber die scheinen ausgestorben zu sein! Früher gab´s doch mal an jeder Ecke eine.. Jetzt sind es grad mal noch um die 150 in der Stadt, also echte Raritäten :-) Am Ende kam ich zu spät zum Marienplatz und meine Freundin war schon weg. Ich wollt dann heim und tatsächlich lauf ich doch im Zwischengeschoss am Marienplatz an einem öffentlichen Telefon vorbei – jetzt könnte ich meine Freundin anrufen, wir könnten unseren Stadtbummel doch noch machen… WENN… Ja, WENN ich ihre Handynummer auswendig wüsste!!! 

 

Tag 5

Kennt ihr das? Wenn ihr an einem heißen Sommertag jemanden mit einem riesen Eis in der Hand seht und euch das Wasser im Mund zusammenläuft? So geht es mir momentan, wenn ich Menschen mit einem Smartphone in der Hand sehe. Und ich seh sie ständig und überall… Sogar wenn ich die Augen schließe :-). Außerdem höre ich mein Smartphone klingeln und vibrieren. Manchmal ist es dann das Handy von meinem Sitznachbarn in der U-Bahn. Ab und zu passiert das aber auch, wenn ich allein zu Hause bin – und nichts klingeln kann. Phantomklingeln nennt man das in Fachkreisen übrigens… Ich zähle inzwischen die Stunden, bis ich mein Handy wieder in den Händen halten darf. Bis dahin lenk ich mich noch ein bisschen ab – mit Tagebuch schreiben zum Beispiel ;-)

 

Tag 6

Momentan verbringe ich viiiel Zeit mit Suchen! Ich hab mich vor meinem Fastenexperiment zwar per whats app bei meinen Freunden verabschiedet – leider aber vergessen, die Kalendereinträge rauszuschreiben! Also telefoniere ich rum, um zu erfragen ob und wann ich irgendwo nen Termin habe. Und wenn ich´s dann weiß, notier ich´s mir auf ein Post-it! Die kleben inzwischen überall bei mir zu Hause. Auch in meiner Handtasche und im Auto… Auch Telefonnumern sind ein Problem… Ich weiß nicht mal die meiner eigenen Mutter auswendig – auch die steht jetzt auf nem Post-ItJ  Geschweige denn weiß ich meine IBAN, ihr wisst schon die neue Kontonummer mit den vielen Ziffern – auch die ist im Handy gespeichert, steht nämlich auch noch nicht auf meiner Kontokarte… Puh – ich zähl die Minuten, bis ich mein Handy wieder in den Händen halte! Morgen ist es zum Glück soweit.

 

(Entschuldigung für die schlechte Qualität, doch ich musste eine uralte DigiCam nutzen.)

 

 

Tag 7

Heute hab ich was bekommen, das seeehr selten geworden ist: Einen Brief! Handgeschrieben! Mit einem Füller! Und das nur, weil ich auf meinem Handy nicht zu erreichen war – Handyfasten hat also auch schöne Seiten!!! Würd´auch meine Mama sagen, die hat es nämlich nach eigener Aussage sehr genossen, dass wir einen ganzen Abend zusammen saßen, gequatscht haben und ich nicht EINMAL auf mein Handy geschaut habe. Trotzdem… Ich freu mich schon drauf, mein Smartphone zurück zu bekommen… Bald ist es soweit… nur noch einmal schlafen… Fast so hab ich mich als Kind auch immer gefühlt – an Weihnachten, kurz vor der Bescherung :-)

 

(Ohne SMS oder WhatsApp bleibt nur die altmodische Art der Kommunikation: Ein Brief!)

 

Fazit

Halleluja!!!! Ich habe es zurück! Mein Smartphone hat mir echt gefehlt! Alles im Alltag ist irgendwie schwieriger ohne Handy - und dauert auch länger. Spontan mal verabreden - nicht möglich! Aber es war nicht alles negativ. Denn wenn ich dann mal in der Ubahn saß, hatte ich richtig viel Zeit, mir mal die anderen Leute anzuschauen, generell hab ich von meinem drumherum viel mehr mitbekommen! Und ich hatte auch einfach nicht den Druck, ständig und immer und schnell auf ne Whatsapp antworten zu müssen!

Also mein Fazit: Es ist tatsächlich irgendwie machbar, auf sein Smartphone zu verzichten! Trotzdem gehört es dazu heutzutage, da brauchen wir uns nix vor machen. Aber: Weniger ist tatsächlich manchmal mehr, das hab ich echt gelernt! Also ich werd mich bemühen, nicht mehr alle 5 Minuten aufs Handy zu schauen und es auch mal ganz ignorieren, wenn ich mich mit Freunden treffe. Trotzdem: So schnell geb ich mein handy nicht mehr ab - und in der nächsten Fastenzeit verzichte dann doch vielleicht lieber auf Schokolade:-)

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