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Familienbetriebe bekommen keine Corona-Hilfen: Brauerei erfindet aus Not XXL-Bierkasten
Nördlich von Nürnberg liegt der Brauerei-Gasthof von Hans-Günther Wirth (34). Seit Beginn des Lockdowns hat der Betrieb inklusive Hotel geschlossen. Da der Familienbetrieb keinerlei Corona-Hilfen bekommt, hat sich die Familie etwas Besonderes ausgedacht, um Aufmerksamkeit zu bekommen:
Sie erfinden den XXL-Bierkasten mit inklusive 120 Bierflaschen.
Ihr Plan ist aufgegangen. Der XXL-Bierkasten wird zum viralen Hit und bekommt von immer mehr Medien die Aufmerksamkeit, die sie damit bezwecken wollten. Reich werden sie dadurch nicht. Der Schreiner kann der Nachfrage nur schwer gerecht werden. 15 Kästen schafft er noch bis Weihnachten und 12 davon sind schon verkauft. Insgesamt 300 Euro kostet der XXL-Bierkasten - 200 der Kasten und 100 Euro für 120 Flaschen Bier mit Pfand.
Hans-Günther Wirth will dadurch auf ein Unrecht aufmerksam machen, dass gerade die Traditionsbetriebe hart trifft. Einige dieser Familienbetriebe werden den Corona-Lockdown wohl nicht überstehen.
Darum bekommt der Brauerei-Gasthof keinen Cent Corona-Hilfe
Sogenannte Mischbetriebe, die auf mehreren Standbeinen stehen bekommen die Staatlichen Hilfen nur dann, wenn mindestens 80 Prozent Umsatz vom Shutdown betroffen sind. Im Vergleich zu Hotels und Gaststätten hat die Brauerei zu viel Umsatz gemacht und diese Grenze damit überschritten. Dann man darf auch weiterhin Bier brauen und in Flaschen verkaufen. Deshalb gibt’s für den 270 Jahre alten Brauerei-Gasthof keinen Cent.
Das Erfolgsmodell von Hans-Günther Wirth ist die Kombination aus Brauerei und Gasthof. Nur in dieser Konstellation funktioniert ihr Geschäft. Das eigene Bier wird eigenständig gebraut und dann in der eigenen Gaststätte ausgeschenkt. Das Flaschenbier als eigenes verkauft sich zwar auch gut, damit wird aber kaum Gewinn erzielt.