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Die Zukunft des FC Bayern
Egal, wie ein Fußballfan zu dem Münchner Club steht: Der FC Bayern München ist erfolgreich. Nicht nur sind sie Rekordmeister, sie gewannen in den vergangenen Jahren sowohl die Champions League, mehrfach den DFB-Pokal, das Triple und stellen quasi die halbe Nationalmannschaft. Nein, der Club schafft es beinahe ständig, neue Rekorde aufzustellen. Mittlerweile sagen die Spieler schon, dass sie nicht mehr nüchtern wären, würden sie jeden Rekord feiern. Das berichtet zumindest die Bild. Nur wird das so bleiben? Oder wird sich die Bundesliga in den nächsten Jahren doch wieder verändern?
Die finanzielle Aufstellung des FC Bayern München
Während viele Bundesligavereine mit Schulden zu kämpfen haben und spätestens seit der Änderung des Lizenzierungsverfahrens über Probleme klagen, stehen die Bayern sehr gut da. Auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 2014 konnten die Bayern einen Umsatz vorweisen, der selbst für den Club ungewöhnlich war. Über 500 Millionen Euro Umsatz machte der Verein allein im in dem Jahr. Der Gewinn nach Steuern lag mit 16,5 Millionen Euro so hoch, wie mancher Gesamtkader der kleineren Erstligisten. Ein großer Meilenstein ist dem Verein zudem gelungen, indem er die Kosten für den Bau der Allianz-Arena abbezahlen konnte. Das Stadion gehört nun vollständig dem Verein, er muss weder Kredite abtragen, noch Mietkosten für die Stadionnutzung leisten. Im Gegensatz zu der Konkurrenz ist dies ein deutlicher Pluspunkt. Diverse Vereine mieten die Stadien oder tragen bis zum heutigen Tag Kredite ab. Der FC Bayern München hingegen kann nicht nur die Einnahmen aus den Spieltagen vollständig für sich verbuchen, sondern auch die Vermarktung des Stadions ohne größere Abzüge einplanen.
Ein weiterer Punkt, der sich positiv auf die Finanzen auswirkt, sind die Fernsehgelder. Diese werden in der Bundesliga nach einem Schlüssel verteilt. Da die Bayern beinahe jährlich international spielen, kommen hier nochmals große Gewinne zusammen. Zugleich besitzen die Bayern mit 405 Millionen Euro ein sehr hohes Eigenkapital, zu dem das Stadion, die Geschäftsstelle und das gesamte Vereinsgelände gehören. Das Eigenkapital steigert natürlich den direkten Wert des Vereins und birgt eine enorme Sicherheit.
Jedoch verlässt sich der Verein nicht auf ein einziges Standbein und plant nicht, wie die Konkurrenz, überwiegend mit den Einnahmen aus den TV-Geldern. Der Umsatz stammt zu recht gleichmäßigen Teilen aus:
- Sponsorenverträgen
- Spielbetrieb
- Verkauf von Merchandise
- TV-Gelder
Bricht ein Punkt weg, bleibt der Verein also weiterhin in einer Spitzenposition und kann sich in Ruhe nach einer neuen Einnahmequelle umsehen. Durch das in den vergangenen Jahren aufgebaute Image fällt die Suche nach Sponsoren und Unterstützern natürlich sehr leicht, sodass hier oft äußerst lukrative Verträge zustande kommen.
Abbildung 1: Erfolge und Leistungen des FC Bayern München, Quelle: wett24.com
Der Kader – ein direkter Erfolgsgarant?
Selbst ein Serienmeister wie der FC Bayern muss regelmäßig darauf achten, dass der Kader aktuell bleibt. Spieler werden nicht jünger und im Kader befinden sich mittlerweile einige Fußballer, deren Karriereende selbst unter guten Voraussetzungen in greifbarer Nähe liegt. Daher hat der Club laut eines Artikels der TZ mit der Strategie 2020 bereits die nähere Zukunft geplant.
Allerdings beschäftigten sich die Verantwortlichen schon seit einiger Zeit mit der Umsetzung, sodass sie schon weit vorangeschritten sind. Im ersten Schritt sollen natürlich Leistungsträger dauerhaft gehalten werden. Mit der Vertragsverlängerung von Boateng gelang den Münchnern der erste Schachzug. Endete der Vertrag vormals 2018, wurde er nun bis 2021 verlängert. Gleichfalls verdient der Spieler auch wesentlich mehr. Die neue Generation der Spieler soll die jetzige ablösen. Bislang bildeten Schweinsteiger, Lahm, Ribery und Robben den Mittelpunkt. Nachdem Schweinsteiger nach England wechselte und die anderen Spieler deutlich über 32 Jahre alt sind, planen die Münchner fortan mit einer Achse aus Boateng, Neuer, Alaba und Müller. Weitere Spieler will der Verein ebenfalls langfristig binden:
- Costa
- Kimmich
- Lewandowski
- Bernat
- Thiago
- Benatia
- Vidal
- Coman
Gleichfalls setzt der Verein weiterhin auf die eigene Jugendarbeit. Zwar ist die zweite Mannschaft aus der dritten Bundesliga abgestiegen, trotzdem sollen positiv auffallende Spieler weiterhin genutzt werden.
Die Prognose - wie entwickelt sich Bayern weiter?
Es ist zu vermuten, dass der FC Bayern München auch in den nächsten Jahren weiterhin erfolgreich am Fußballgeschäft teilnimmt. Dennoch ist gerade im internationalen Geschäft nicht zu vernachlässigen, dass andere Vereine wesentlich mehr Geld für Spieler ausgeben - und auch zahlen. Bislang hielten sich die Bayern mit Rekordablösesummen zurück. Wollen sie jedoch künftig hochkarätige Spieler an sich binden, könnte es mit der Zurückhaltung vorbei sein.
Zumal könnte es sein, dass die TV-Gelder in der Zukunft neu verteilt werden. Zwar wären die Bayern nicht davon betroffen, sollten Vereine aus der Regelung ausgeschlossen werden, deren Anteile zu mehr als 50 Prozent bei einem Investor liegen, doch werden regelmäßig Klagen laut, dass die Gelder fairer verteilt werden müssten. Eine Einnahmequelle könnte daher in Zukunft versiegen oder sich massiv ändern.
Wie gut sich die Bayern hinsichtlich der Bundesliga entwickeln, hängt natürlich auch von den weiteren Vereinen ab. Aktuell ist der Club schier unbesiegbar, dennoch stellen sich vermehrt Gegner auf die Taktik ein. Da die Ausgliederung der meisten Vereine bereits vollzogen ist und immer häufiger Investoren ins Boot geholt werden, könnten fortan auch andere Vereine Spitzenspieler verpflichten. In der Folge wäre es gut möglich, dass das Gleichgewicht der Liga zugunsten diverser Großvereine geht, wobei die kleinen Clubs weiterhin auf der Strecke bleiben.
Abbildung 2. Ist der FC Bayern München gut für die Zukunft aufgestellt?
Fazit: Die Weichen sind gestellt
Generell bedenken die Bayern nicht nur die Ist-Situation, sondern planen rechtzeitig die Zukunft. Das beweist mitunter die Neuausrichtung des Kaders und der Wunsch, langfristig mit Spielern und Trainern zu arbeiten. Sollte der Verein weiterhin auch international erfolgreich sein und auf diese Weise Gelder erwirtschaftet werden, könnte sogar eine Neuverteilung der TV-Gelder keine Einbußen bedeuten. Wie erfolgreich die Zukunft ist, hängt dennoch maßgeblich von der Konkurrenz und deren Erfolg ab. Verlieren die direkten Konkurrenten zu Saisonbeginn wieder diverse Spiele und können sich die Bayern rasch einen Vorsprung verschaffen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest innerhalb der Bundesliga ein anderer Club Meister wird. So bleibt der FC Bayern München im Fokus der Öffentlichkeit und es bleibt abzuwarten, was die Zukunft dem Fußballklub bietet.