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Mega-Streik am 27.03.: Öffentlicher Verkehr in München liegt nahezu lahm

Foto: Frank Lambert/Shutterstock.com

Foto: Frank Lambert/Shutterstock.com

Update 27.03.2023, 06:45 Uhr

Wir halten euch am Montag über die aktuelle Lage im Münchner ÖPNV am Streiktag auf dem Laufenden! → Zum Streik-Ticker

 

Update 27.03.2023, 06:30 Uhr

Der Mega-Streik in Deutschland legt heute den öffentlichen Verkehr bei uns in München quasi komplett lahm. Wer kann, bleibt zu Hause – das dürfen heute ausnahmsweise sogar Schülerinnen und Schüler, wenn sie gar keine Chance haben zum Unterricht zu kommen. 

Am Münchner Hauptbahnhof herrscht gähnende Leere. Hier steht kein einziger Zug. Fahrgäste sind dementsprechend auch keine unterwegs, dafür aber einige streikende Bahn-Mitarbeiter mit Transparenten und Pfeifen, die hier ihre Runden drehen.

 

Update 24.03.2023, 09:38 Uhr

Jetzt bestätigt: Neben S-Bahn sind auch U-Bahn, Bus und Tram vom Streik am Montag betroffen!

Streik ÖPNV

Zum Streik aufgerufen sind am 27.03.2023, Schichtbeginn bis Schichtende:

  • Stadtwerke München GmbH, Verkehrsbetriebe

  • Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG)
     

Streik Deutsche Bahn AG und Privatbahnen

Zum Streik aufgerufen sind am 27.03.2023 von 03:00 bis 15:00 Uhr:

  • Deutsche Bahn, Fernverkehr

  • Deutsche Bahn, Regionalverkehr

  • S-Bahn München

  • Bayerische Regiobahn BRB

  • Die Länderbahn (DLB)

  • Regionalverkehr Oberbayern (Bus)
     

Streik Luftverkehr

Zum Streik aufgerufen sind von Sonntag, 26.03.2023, Beginn 00:00 Uhr bis Montag, 27.03.2023, Ende 24:00 Uhr folgende Betriebe:

  • Flughafen München GmbH (FMG)

  • Aeroground München GmbH

  • Sicherheitsgesellschaft Flughafen München GmbH (SGM)

  • FM Sicherheit GmbH

 


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Update 23.03.2023, 16:15 Uhr

MVG geht zum jetzigen Zeitpunkt von Streik aus

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) geht zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass es auch in München zu Einschränkungen bei U-Bahn, Bus und Tram kommen wird. Während eines möglichen Streiks plant die MVG, wie an den beiden Streiktagen Anfang März, zumindest einen Teil des Linienbetriebs aufrechtzuerhalten.

U-Bahn

Bei der U-Bahn muss der Linienbetrieb aus Sicherheitsgründen zunächst eingestellt werden. Ob der Betrieb zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden kann, hängt von der Anzahl des verfügbaren Personals in der Leitstelle und im Fahrdienst ab und kann erst kurzfristig entschieden werden. Wenn der Betrieb aufgenommen wird, liegt die Priorität vorerst auf den Linien U6 und U3, für die ein Takt 10 angestrebt wird.

Tram

Auch das Angebot bei der Tram hängt von der tatsächlichen Personalverfügbarkeit ab. Einsatzbereite Fahrzeuge würden zunächst auf einzelne Linien konzentriert und in möglichst gleichmäßigen Abständen verkehren. Hier liegt die Priorität zunächst auf der am stärksten nachgefragten Linie 20 sowie der Linie 25 von Ostfriedhof bis Grünwald.

Bus

Beim Bus könnte etwa jedes zweite Fahrzeug zum Einsatz kommen, da die Kooperationspartner voraussichtlich nicht bestreikt werden. Die MVG strebt gemeinsam mit den Kooperationspartnern einen Takt 20 auf allen Linien an. Der CityRing 58/68 sowie der ExpressBus X30 entfallen.

 

Deutsche Bahn stellt kompletten Fernverkehr ein

Die Deutsche Bahn will den gesamten Fernverkehr am Montag einstellen. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", teilte der Konzern am Donnerstag mit. "Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich", hieß es. Der Warnstreik werde sich auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken.

Die DB bietet für die betroffenen Reisenden umfangreiche Kulanzregelungen: Alle Fahrgäste, die ihre für den Zeitraum vom 27. bis zum 28. März 2023 geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 23. März gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Dienstag, 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

 

Erstmeldung - 23.03.2023, 13:05 Uhr

Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich am kommenden Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn - und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie ver.di an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen, wie beide Organisationen am Donnerstag in Berlin mitteilten. "Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen", hieß es.
 

Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr betroffen

Betroffen sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Ver.di ruft zudem zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Flughäfen auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

Auf der Schiene sind neben der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahn-Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen. "Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 00.00 Uhr und endet um 24.00 Uhr", teilten beide Gewerkschaften weiter mit.
 


Warnstreiktag im Nahverkehr in Bayern

Folgende Regionen und Betriebe sind betroffen:

  • Flughafen München (SGM, FMG, Aeroground, FMS)

  • Flughafen Nürnberg GmbH nebst AirPart GmbH

  • Würzburger Straßenbahn GmbH
    mit WSA Main/Standort Aschaffenburg

  • Verkehrsbetriebe Stadtwerke Schweinfurt GmbH
    mit WSA Main Standort Schweinfurt

  • Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke Bamberg

  • Verkehrsbetrieb Bayreuth

  • VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg

  • infra fürth Verkehr Service GmbH

  • Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH

  • Autobahnmeisterei Fischbach Autobahn GmbH

  • Augsburg: AVG Verkehrs GmbH und ASG

  • Ingolstädter Verkehrsbetriebe

  • Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Regensburg

  • Autobahnmeisterei Kempten

  • Autobahnmeistereien in Niederbayern

  • Verkehrsbetriebe Passau und Landshut

  • Autobahn GmbH des Bundes in Rosenheim, München und Niederbayern

  • WSA MDK in der Oberpfalz, Niederbayern


 

Ver.di erhöht den Druck

Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

Mit den Aktionen erhöht ver.di den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
 

Erstes Angebot der Bahn abgelehnt

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180 000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.

Der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland wurden schon vor mehr als 30 Jahren im Zuge eines mehrwöchigen Streiks gleichzeitig bestreikt. Bei diesem harten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1992 legten mehrere hunderttausend Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf, nicht um Warnstreiks.

 

 

23.03.2023

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