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Saudi-Arabien: die Geburtsstätte des Islams
Saudi-Arabien, das Heimatland des Todesfahrers von Magdeburg, Taleb A., ist mit den für Muslime bedeutenden Städten Mekka und Medina die Geburtsstätte des Islam. Seit 1932 wird der Wüstenstaat auf der Arabischen Halbinsel von der Familie Al-Saud als absolute Monarchie geführt. Mit dem Wahhabismus wurde eine konservativ-puritanische Auslegung des Islams im Land etabliert und vor allem Frauen mit strengen Regeln belegt. Trotz einiger Lockerungen, in deren Rahmen etwa ein Fahrverbot für Frauen aufgehoben und Unterhaltungsformen wie Kino und Konzerte wieder erlaubt wurden, ist die Lage der Frauen- und Menschenrechte weiterhin sehr schlecht.
Der Islam hat seit seiner Entstehung eine Vielzahl von Strömungen hervorgebracht. Schon wenige Jahre nach dem Tod des Religionsstifters Mohammed im Jahr 632 kam es zur ersten Spaltung der Gemeinschaft der Muslime (Umma) in Sunniten und Schiiten. Auslöser war eine Auseinandersetzung um die Nachfolge des Propheten. Die Mehrheit der Saudis sind sunnitische Muslime, im Osten des Landes lebt eine schiitische Minderheit. Es gibt immer wieder Berichte von Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Aus dem Osten des Landes stammte auch Taleb A., der 2006 nach Deutschland kam und Schiit war. Er ist nach eigenen Angaben nun ein Kritiker des Islam, auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) spricht davon, dass der Mann offensichtlich islamophob ist. Saudi-Arabien hatte Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem Mann gewarnt.
In Saudi-Arabien leben rund 36 Millionen Menschen, schätzungsweise ein Drittel von ihnen sind Gastarbeiter. Das Land verfügt über schätzungsweise 17 Prozent der weltweiten Ölreserven und ist auch einer der weltgrößten Produzenten. Die Geschäfte mit dem Rohstoff haben dem Königreich zu erheblichem Reichtum verholfen. Unter dem Kronprinzen und faktischen Herrscher Mohammed bin Salman läuft ein umfassendes Reformprogramm, um die Abhängigkeit des Landes vom Öl zu verringern.