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Sprachassistenten - Datenschutz und Zukunftsausblick
Datenschutz
Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch. Mit Amazon Echo und Google Home sind in Deutschland mittlerweile zwei Geräte auf dem Markt. Ein sensibles Thema bei Sprachassistenten ist die Aufzeichnung und Sicherung der Daten. Wir haben für euch mit dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht gesprochen.
Datenschützer warnen
Bedenklich ist, dass nicht bekannt ist, wie die Daten weiter verwertet werden. Das ist zwar nicht rechtswidrig, aber die Sprachaufzeichnung enthält alle möglichen personenbegzogenen Daten, die in der Cloud gesammelt werden.
Ein Verstoß gegen die Datenschutzrichtlinien liegt dann vor, wenn weitere Personen im Raum sind und sie nicht wissen, dass ein Sprachassistent aufzeichnet.
Besitzer müssen darauf hinweisen, dass aufgezeichnet wird
In diesem Fall können die Behörden sogar ein Bußgeld verhängen. Allerdings muss der Verstoß auch nachgewiesen werden und das ist in der Praxis schwierig.
Das Gerät funktioniert nämlich wie eine Abhörwanze. Wenn es eingeschaltet ist, zeichnet es wahllos alles auf, was im Raum gesprochen wird. Die Datenschutzbehörden wissen nicht, was mit den Daten passiert und haben darüber auch keine Kontrolle.
Risiko bei Online-Bestellungen
Wenn minderjährige über den Sprachassistenten z.B. online etwas bestellen, kann es passieren, dass der Besitzer das Risiko trägt und die Waren bezahlen muss.
Ausnahmen gibt es nur dann, wenn für den Betreiber des Assistenten erkennbar war, dass er es mit Minderjährigen zu tun hat (z.B. bei einer hohen Kinderstimme), dann kann das Geschäft rückgängig gemacht werden.
Zukunftsausblick
Wir haben mit Zukunftsforscher Michael Konitzer über Sprachassistenten wie Alexa, Google Home &Co gesprochen. Wie schätzt der Experte den Fortschritt mit den sprechenden Helfern ein?
Die Sprachassistenten erfüllen den Urwunsch des Menschen, allzeit einen „Diener“ zu haben, der für einen alles erledigt und das auch zu jeder Zeit. Es wirkt wie Magie- und ist wesentlich stärker als alle datenschutzrechtlichen Bedenken!
Auch wiegt wohl folgender Vorteil für viele erst mal mehr als Datenschutz: man kann die Systeme auch weiter benutzen, wenn man nebenbei die Hände nicht frei hat, z.B. beim Kochen, im Bad, im Auto. Die Digitale Entwicklung geht also weg von Bildschirm und Tastatur! Man kann unmittelbar seine Gedanken äußern, ohne sie zuerst „zu Papier“ bringen zu müssen - der Prozess des Aufschreibens fällt weg.
Michael Konitzer schätzt die Zukunft der Sprachassistenten als positiv ein, da sie für einige Gruppen von Menschen vieles erleichtern werden. Denn den Zugang zum Internet und all seinen Diensten erhält man ganz einfach per Sprachbefehl. Das ist sehr nützlich für Analphabeten, die auf diesem Wege an der Digitalen Entwicklung teilnehmen können. Sehbehinderte und Kinder profitieren ebenfalls. Die nächste Generation wird es als selbstverständlich erachten, mit Sprachassistenten den Alltag zu gestalten.
Die Entwicklung wird dahin gehen, dass wir in Zukunft eine Art Knopf im Ohr haben, der aufnimmt und auswirft. Zusätzlich hilft noch eine Cyberbrille (ähnlich der von Google).
Der Sprachassistent kann uns für jede Begegnung und jedes Gespräch stärker und schlauer machen. Alles, was ich nicht weiß (z.B. Fremdwörter), kann er uns einflüstern. Zu Personen kann er uns verraten, woher wir sie kennen und wann wir sie zum letzten Mal gesehen haben.
Der (mobile) Sprachassistent wird zu unserem Gedächtnis und Organisator. Wenn einem etwas einfällt (egal wo), kann man es veranlassen (z.B. denkt man unterwegs zufällig gerade an die Steuererklärung, dann gibt man den Befehl, sich darum zu kümmern).
Singles bietet der Sprachassistent ein "Hier ist jemand" Gefühl – ein „Du“. Deshalb wird es auch in absehbarer Zeit für weibliche Singles Assistenen mit männlicher Stimme geben!