Alle Aktionen. Der Verkehr und das Wetter für München und viele weitere Funktionen
Wird der Olympiapark Weltkulturerbe?
Unesco-Weltkulturerbe - diesen Titel kann man in München noch nicht für sich in Anspruch nehmen. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß in diese Richtung: Der Olympiapark soll das begehrte Label bekommen.
Das Areal, das für die Olympischen Sommerspiele 1972 angelegt wurde, ist auch heute noch ein Besuchermagnet. Auch, wenn sich so mancher den Fußball zurück wünscht, das Stadion lockt noch immer Tausende zur Konzert-Events, der Park bietet Platz fürs das Pfingst-Open-Air oder Sommer-Tollwood.
Mit dem UNESCO-Weltkulturerbe sollen Kultur- und Naturgüter der Menschheit, die einen "außergewöhnlich universellen Wert" besitzen, erhalten werden. Der Olympiapark mit seinen Einzelbaudenkmälern – Olympiastadion, Olympiahalle, Olympia-Schwimmhalle, Fernsehturm und Ökumenisches Kirchenzentrum des Olympischen Dorfes – ist als Ensemble in die Denkmalliste eingetragen. Der Stadtverwaltung liegen eine Reihe von Anträgen vor, die das Ziel haben, den Olympiapark in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen.
Initiativen aus dem Stadtrat und der Bürgerschaft sowie das Engagement des Altoberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel sind Anlass, am Mittwoch, 29. November, von 9.30 bis 13 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses ein Experten-Hearing durchzuführen. Ziel ist die Information und der Austausch mit Experten und Fachleuten, insbesondere im Hinblick auf die Fragestellungen „Was bedeutet ein Weltkulturerbe für unsere Stadt?“ und „Wie können Weiterentwicklung und Veränderungen mit Weltkulturerbestatus aussehen?“.
Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, und Stadtbaurätin Elisabeth Merk werden aus Sicht ihrer Referate in die Thematik einführen, danach gibt es eine ganze Reihe von Fachvorträgen. Die Veranstaltung ist öffentlich, auf der Zuschauertribüne des großen Sitzungssaals steht eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen zur Verfügung.
Zahlen & Fakten zum Münchner Olympiapark:
Der Olympiapark befindet sich im Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart auf dem nördlichen Teil des Areals Oberwiesenfeld.
Das Oberwiesenfeld war früher Artillerieübungsplatz, Exerzierplatz und Kasernengelände, ab 1909 auch Flugplatz. In der NS-Zeit überlegte man, hier einen neuen Güterbahnhof mit Großmarkthalle, Schlacht- und Viehhof und ein Heizkraftwerk zu errichten.
Der Park ist 85 Hektar groß. Seit den Sommerspielen 1972 waren die Bauten des Olympiaparks Austragungsort von 31 Weltmeisterschaften, 12 Europameisterschaften und fast 100 deutschen Meisterschaften. Hinzu kommen zahlreiche weitere Events wie Konzerte, Messen, Ausstellungen uvm.
Das Olympiastadion wurde ursprünglich für 80.000 Zuschauer errichtet, durch die Umwandlung von Steh- in Sitzplätze wurde die Kapazität aber auf etwa 69.000 Zuschauer verringert. Die Olympiahalle hat 12.150 Sitzplätze bei bestuhlter Arena bzw. bis zu 14.000 Plätze bei unbestuhlter Arena.
Der Olympiaberg war zunächst 56 Meter hoch und ist 1947 bis 1958 aus Kriegstrümmern entstanden. Er wird von den Münchnern deshalb auch oft Schuttberg genannt. Durch den Abraum der „Olympialinie“ U3 wurde er noch etwas erhöht und arrondiert, ist er heute mit 60 Metern und 565,1 m über NN eine der höchsten Erhebungen Münchens. Auf ihm befinden sich auch zwei Gedenkstätten für die zivilen Luftkriegsopfer des Zweiten Weltkrieges.
Bisherige UNESCO-Welterbestätten in Bayern:
Würzburger Residenz und Hofgarten
Wallfahrtskirche Die Wies
Altstadt von Bamberg
Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-Raetischer Limes
Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth