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CSU: Wie geht es weiter mit Horst Seehofer?
Nach wochenlangem Machtkampf in der CSU hat der Parteichef und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer eine "befriedende" Lösung für die künftige personelle Aufstellung angekündigt. In der Partei wird nun erwartet, dass es auf eine
Doppelspitze hinauslaufen könnte. Dazu gab es aber bis Donnerstagnachmittag noch keine Entscheidung.
Am Abend will Seehofer in einer Sitzung des CSU-Vorstands seine persönlichen Zukunftspläne erläutern. "Heute Abend wird alles klar sein", sagte er am Mittag in München. Bis zu einer weiteren Vorstandssitzung Anfang Dezember soll dann das künftige Personaltableau offiziell stehen.
Erwartet wird, dass Seehofer auf dem Parteitag im Dezember noch einmal als Parteichef antreten, das Ministerpräsidentenamt aber abgeben könnte. Aussichtsreichster Nachfolgekandidat in Bayern ist Seehofers Dauerrivale, Finanzminister Markus Söder. Der 50-Jährige betonte, es gebe den klaren Willen, am Ende miteinander und geschlossen zu guten Ergebnissen zu kommen.
Am Nachmittag hatte kurzzeitig das Gerücht die Runde gemacht, Söder werde Seehofer als Ministerpräsident beerben, dies wurde jedoch schnell dementiert.
Seehofer steht seit dem Absturz der CSU auf nur noch 38,8 Prozent bei der Bundestagswahl massiv unter Druck, mindestens eines seiner Ämter abzugeben. Die Junge Union forderte den Rückzug des 68-Jährigen als Ministerpräsident spätestens zur Landtagswahl im Herbst 2018.
Horst Seehofers politische Stationen
Horst Seehofer (68) ist seit fast fünf Jahrzehnten in der Politik aktiv. Wichtige politische Stationen:
- 1980 zieht er als direkt gewählter CSU-Abgeordneter in den Bundestag ein.
- 1992 kommt er als Bundesgesundheitsminister ins Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU).
- 1998 wird er Vize-Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
- 2005 übernimmt er unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
- Im Oktober 2008 wird er zum CSU-Parteivorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten gewählt.
dpa