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Neue Regelung für Entsorgung von Elektrogeräten
Eine neue Regelung legt fest, dass Händler alte Geräte kostenlos zurück nehmen müssen – egal ob der Kunde das Gerät bei ihnen gekauft hat oder nicht. Die neue Regelung soll verbraucher- und umweltfreundlich sein.
Fünf ausgediente PCs bringen ein Gramm Gold
Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will mit der neuen Regelung dafür sorgen, dass mehr Geräte ordnungsgemäß entsorgt werden. Derzeit werden nicht mal die Hälfte der rund 1,7 Millionen Tonnen Elektrogeräte die jährlich im Jahr in Deutschland anfallen, ordnungsgemäß entsorgt, was nicht nur wegen der Schadstoffe problematisch sei, sondern auch weil viele wertvoll Rohstoffe verloren gehen. In fünf PCs findet man beispielsweise rund ein Gramm Gold. Und auch Handys enthalten neben Gold wertvolle Metalle wie Kupfer und Silber.
Mindestens 65 Prozent der alten Geräte sollen recycelt werden
Mit der Regelung wird eine konkrete Sammelquote angestrebt: Ab 2019 sollen mindestens 65 Prozent aller Toaster, Tablets und Handys gesammelt und wenn möglich auch wiederaufbereitet und recycelt werden. Die neue Regelung gilt europaweit.
Einschränkungen bei der neuen Regelung
Die neue Regelung erlaub nicht jedes Elektrogerät beim Händler abzugeben. Sie betrifft nur Kleingeräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern. Dennoch gehören dazu beispielsweise die meisten Küchengeräte, Handys und Rasierer. Bei größeren Geräten, wie beispielsweise die Mikrowelle, geht die Rückgabe nur, wenn der Kunde ein „artgleiches“ Gerät im Laden neu kauft.
Beim Kauf eines Neugerätes sollte bereits geregelt werden, ob das alte Gerät zurückgenommen wird.
Nicht jeder Händler muss kaputte Geräte zurücknehmen.
Lediglich große Einzelhändler mit einer Verkaufsfläche für Elektronik- und Elektrogeräte von mindestens 400 Quadratmetern sind in der Pflicht alte Geräte zurückzunehmen. Bei den Onlinehändlern zählt das Lager- und die Versandfläche, die mindestens 400 Quadratmeter groß sein müssen.
Ausgenommen sind beispielsweise Aldi und Lidl, deren Fläche kleiner ist. Und genau das kritisiert die Deutsche Umwelthilfe.
Online-Händler beklagen neue Regelung
Beim Onlinehändler funktioniert die Rückgabe per Post. Das heißt, das Gerät muss eingepackt, frankiert und verschickt werden. Sollten Online-Händler dennoch alte Geräte nicht annehmen, drohen ihnen hohe Strafen.
Noch ist die Lage entspannt
Die neue Regelung gilt bereits seit vergangenem Herbst, war jedoch mit einer Übergangsfrist versehen, die nun endet. Dennoch gab es bei den großen Elektrogeschäften in Europa noch keinen Ansturm.
Alternativen
Und natürlich gibt es auch noch Alternativen: Wer seinen Elektroschrott künftig nicht zum Händler bringen will, kann ihn weiterhin bei den kommunalen Recyclinghöfen entsorgen. Alte Handys werden meist sogar von Mobilfunkanbieter kostenfrei zurückgenommen.