Essens-Mythen zu Silvester - wir klären auf!  

„Bier vor Wein, das lasse sein!“, Käse schließt den Magen und ein Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an! Was ist dran an den Essenmythen? Wir haben die wichtigsten Fragen mit der Ernährungsmedizinerin  Dr. Katrin Hausleiter geklärt:

1. Die richtige Grundlage vor der Partynacht: Stimmt es, dass man vor dem ersten Glas Wein oder Bier etwas Fettiges essen soll?

Also in erster Linie legt sich das Fett auf der Magenschleimhaut ab und dadurch wird die Aufnahme von  Alkohol etwas verzögert. Aber man sollte nicht unbedingt nur Ölsardinen oder Ähnliches essen. das ist zu viel Fett für den Körper. Besser ist es, man ernährt sich ausgewogen, beispielweise mit Fleisch und Fisch.

2. Der Schnaps nach dem Essen ist gut für den Magen! Oder?

Nicht ganz…eher umgekehrt, denn der Alkohol kann sogar die Verdauung verlangsamen!
Allerdings wirkt ein Kräuterlikör mit beispielsweise Kümmel, Anis oder Fenchel durchaus Verdauungsfördernd. Man könnte aber genauso gut einen Kräutertee trinken, der Alkohol ist nicht unbedingt nötig.  

3. Was nimmt mir nach dem Essen das Völlegefühl?

Am Besten hilft es, schon zum Essen sehr viel Wasser zu trinken!
Ansonsten ist es wichtig sich beim Essen einfach Zeit zu lassen, weil der Magen auch Zeit brauch um überhaupt wahrzunehmen, dass gegessen wird. Und außerdem sollte immer gut gekaut werden, dann hat der Magen nicht mehr so viel zu tun und es kommt nicht so schnell zum Völlegefühl

4. Stimmt es, dass Käse den Magen schließt?

Ja tatsächlich! Das liegt daran, dass im Käse Fettsäuren enthalten sind, die bei der Verdauung freigesetzt werden. Und durch diese Säuren wird ein Hormon freigesetzt, dass zur Verlangsamung der  Verdauung führt.

5. Was ist an dem Mythos „Bier auf Wein, das lasse sein! Wein auf Bier, das rat‘ ich dir!“ dran?

Da ist gar nichts dran…dem Geschmack wird einfach irgendwann langweilig wenn den ganzen Abend zum Beispiel  nur Wein getrunken wird. Deshalb trinkt man dann auch gerne mal einen Schnaps oder ein Bier zwischendurch.
Wichtig ist nur, dass man hochwertigen Alkohol trinkt, denn sogenannter „Fusel“ kann noch spuren von Ethanol enthalten, der wiederum Kopfschmerzen und Katerbeschwerden verursacht.

6. Und woher kommt das Sprichwort dann?

Bier war früher das Getränk der Armen und Wein das der Reichen.
So hat man dann eben geraten eher Wein auf Bier zu trinken, da es sozusagen von einem sozialen Aufstieg zeugt.

7. Der Anti-Kater-Tipp für den nächsten Tag! Was hilft gegen das schlechte Gefühl?

Wenn man den Kater dann hat, kann man’s eigentlich nur noch aussitzen. ABER! Natürlich gibt es Tipps die einem am nächsten Tag helfen. Zunächst mal viel Wasser trinken, denn der Alkohol entzieht dem Körper Wasser. Dann einen langen Spaziergang an der frischen Luft und auch an dem allseits bekannten, salzigen Katerfrühstück ist was dran, denn Salz macht durstig und der Körper brauch das Wasser, das ihm fehlt. Wenn man am Abend vorher schon merkt, dass sich der Kater nähert, dann kann man vorsorglich schon mal eine 500mg Aspirin Tablette nehmen, oder ab als Geheimtipp: Pfefferminzöl auf die Schläfen reiben, dass hilft auch gegen Kopfschmerzen!

8. Wieso hab ich nach der ganzen essensreichen Zeit am nächsten Tag immer das Gefühl, ich hätte mehr Hunger als sonst?

Das liegt daran, dass unser Magen „Dehnungsrezeptoren“ besitzt. Und wenn der jetzt natürlich über Weihnachten und Silvester immer ein bisschen mehr ausgedehnt wird, dann reagieren diese Rezeptoren, aber allerding immer ein bisschen später. Das heißt, dass sich unser Magen an die größeren Mengen gewöhnt und sich dann natürlich meldet wenn nichts nachkommt.