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Loden, Leder, Leinen – Modetrends aus Naturmaterialien
Die Lederjacke ist ein Klassiker und war wohl niemals wirklich out. Aber auch andere Naturmaterialien wie Loden oder Wolle sind in dieser Saison besonders angesagt.
„Back to Nature“ lautet das modische Motto 2017. Ob Hosen, Hemden, Kleider oder Jacken – überall sorgen natürliche Materialien für den besonderen Tragekomfort auf unserer Haut. Auf den internationalen Modenschauen waren von zahlreichen Designern immer wieder Stücke vertreten, die teilweise oder ganz aus organischen Textilien oder Stoffen gefertigt waren. Wir zeigen, welche Trendoutfits dieses Jahr unbedingt auf unsere Shoppingliste gehören und was es mit den besonderen Materialien auf sich hat.
Loden – Tradition trifft Moderne
Dieses Material hat seinen altmodischen Charakter längst verloren. Loden spielt als Hauptdarsteller oder in Kombination mit anderen Stoffen seit einer geraumen Weile eine große Rolle im internationalen Modegeschäft. Nicht nur im alpenländischen Raum erlebt das Naturgewebe aus Wolle eine wahre Renaissance. In der traditionellen graubraunen Färbung vereint das meist wasser- und winddichte Material gekonnt traditionelle Elemente mit moderner Eleganz.
Zeitgenössische Schnitte und die Kombination mit anderen Materialien holen den althergebrachten Wollstoff in die heutige Zeit. Dank der nahezu unbegrenzten Formbarkeit werden auch heute oft Hüte aus Loden gefertigt.
Der strapazierfähige Lodenstoff wird häufig für Accessoires wie Hüte eingesetzt. Kleinere Modelle, aber auch Varianten mit breiter Krempe waren auf den Laufstegen der letzten Modeschauen zu sehen.
Der strapazierfähige Lodenstoff wird häufig für Accessoires wie Hüte eingesetzt. Kleinere Modelle, aber auch Varianten mit breiter Krempe waren auf den Laufstegen der letzten Modeschauen zu sehen. |
Neben der Verarbeitung zu dem festen Walkgewebe bietet Wolle jedoch auch noch andere Einsatzmöglichkeiten. Ob vom Schaf, der Angoraziege oder dem Alpaka: Jede Wollart hat dabei seine ganz eigenen Vorteile.
Wolle für einen warmen Winter
Ein besonderes Lieblingsstück für die kalten Tage ist der lange Wollmantel. Trendfarben sind hier helle Grau-, Beige-, oder auch Pastelltöne. Modemutige tragen das wärmende Kleidungsstück etwa in Rosa. Der Schnitt kann dabei elegant und figurbetont ausfallen oder auch im angesagten Oversize-Look ausfallen. Ein Muss ist dabei jedoch eine Länge die mindestens zu den Knien oder auch an die Wade reicht.
Das Praktische daran: Dank des wärmeisolierenden Materials kann darunter auch einmal etwas dünneres getragen werden. Auch zugeknöpft oder mit einem lässigen Schal kombiniert, muss mit dem langen Wollmantel auch bei kälteren Temperaturen dann nicht gefroren werden.
Ein weiterer Pluspunkt: Dieses Stück ist eine wahre Investition für die Zukunft. Die zeitlosen Schnitte sorgen dafür, dass sie nicht aus der Mode kommen und sie auch noch in der nächsten Saison angesagt sind. Zudem lässt er sich gut mit den verschiedensten Outfits kombinieren. Egal ob es zur Verabredung mit Freunden geht oder auf die Arbeit, mit Sneakern oder Pumps getragen – der Mantel sorgt für einen runden Look.
Was macht das Material Wolle so besonders?
Die tierische Naturfaser verfügt über mehrere Eigenschaften, welche der Kleidung ihren besonderen Tragekomfort verleihen. Vor allem das hohe Wärmevermögen wird dabei geschätzt. Je nachdem, woher das Tier stammt, von dem die Wolle gewonnen wird, gibt es Unterschiede. Leben die Schafe oder Ziegen in kälteren Gefilden, bilden sie um so mehr feine Flaumhaare aus, die eine weitaus bessere Wärmeisolierung bieten wie das grobe Hauptfell. Auch die folgenden Eigenschaften sind bei vielen Kleidungsstücken von Vorteil:
- Elastizität: Wolle kann sich bis zu 30 Prozent ausdehnen. Nach der Zugbelastung zieht sich das Material wieder auf die ursprüngliche Länge zusammen. Dabei ist das Material weitgehend knitterfrei.
- Isolationsvermögen: Wollfasern sind innen hohl. Dies und die gekrauste Struktur sorgen dafür, dass genügend Luftpolster vorhanden sind, die beim Tragen der Kleidungsstücke durch den Körper erwärmt werden.
- Schutz vor Feuchtigkeit: Die Fasern des Wollfells sind außen mit einer Lipidschicht versehen. Diese wirkt wasserabweisend. Um die Eigenschaft zu erhalten, ist es jedoch notwendig, sich an die Pflegevorschriften des Materials zu halten.
- Feuchtigkeitsaustausch: Wolle kann etwa 30 Prozent ihres Eigengewichts zusätzlich an Wasser aufnehmen, ohne sich dabei feucht anzufühlen. Das macht sie zu einem geeigneten Material auch für Sport- oder Outdoorbekleidung. Schweiß wird so effektiv vom Körper wegtransportiert.
- Geruchsneutral: Die Naturfasern nehmen kaum fremde Gerüche an. Dadurch sind Wollgewebe und -textilien besonders pflegeleicht, da sie dann auch nicht so häufig gewaschen werden müssen.
Auch für Ihn ist ein langer Wollmantel ein stylischer Begleiter in der kalten Jahreszeit.
Wer sich ein Kleidungsstück aus Wolle zulegt, sollte jedoch auf eine tierverträgliche Herkunft des Materials Wert legen. Leider gibt es dazu noch keine einheitlichen oder verbindlichen Kriterien. Unterschiedliche Qualitätssiegel können dennoch Auskunft über verschiedene Punkte geben. Wer ganz auf tierische Produkte verzichten möchte kann auf Baumwolle oder Kunstfasern ausweichen. Sowohl für Pelz als auch für Schurwolle gibt es ein paar Tricks um die verschiedenen Materialien voneinander zu unterscheiden.
Leder – Die It-Pieces der Saison
Leder finden wir 2017 vor allem bei DEM Trendaccessoire der Saison – dem Rucksack. Als praktisches Accessoire darf er uns in diesem Jahr wieder bei vielen Gelegenheiten begleiten. Aus strapazierfähigem Leder gefertigt, wirkt er dabei je nach Machart stilvoll und elegant oder auch robust und etwas derber. So ist – egal ob Frau oder Mann – für jeden der passende Rucksack dabei.
Auch der Gürtel wird dieses Jahr wieder zum absoluten Trend. Geschnürt, gerafft oder mit einem Tuch in Szene gesetzt: Die Taille wird mit verschiedenen Accessoires in den Mittelpunkt gerückt. Bei Mänteln, Kleidern oder voluminösen Oberteilen kann dazu auch ein schmaler oder aber extrabreiter Ledergürtel dienen. Wer hier beim Kauf ebenfalls auf Qualität achtet, hat an dem modischen Requisit noch lange Freude.
Lederjacken hingegen sind schon seit geraumer Zeit aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken. Ob für Sie oder Ihn – die Bikerjacke gehört als Allroundtalent in jeden gutsortierten Kleiderschrank. Mit etwas fürsorglichem Umgang und der richtigen Behandlung bleibt das gute Stück ein Leben lang ein stilsicherer Begleiter. Sei es zum Spitzenkleidchen oder zu Jeans und Winterboots, der schwarze Klassiker ist dabei ungemein variabel einsetzbar.
Charakteristische Eigenschaften von Leder
An dem Naturprodukt wird vor allem seine Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit geschätzt. Die natürliche Struktur verleiht jedem daraus gefertigten Produkt ein Stück Individualität. Zusätzlich zur ureigenen Maserung oder Narbung gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Ausgangsmaterial zu bearbeiten um einen bestimmten Effekt oder Look zu erhalten:
- Färben: Mit Hilfe verschiedener Farbstoffe kann so einem Leder auch ein anderer Farbton verpasst werden. Häufig werden dafür jedoch stark umweltbelastende Chemikalien eingesetzt. Aber auch die natürlichen Töne können sehr reizvoll sein.
- Schleifen: Dabei wird die Haut oder Narbenseite mit verschiedenen Schleifpapieren bearbeitet um eine andere Struktur zu erreichen. So entsehen beispielsweise die Raulederarten Velours oder Nubuk.
- Prägen: Beim Prägen kann dem Leder eine ganz neue Struktur verliehen werden, beispielsweise auch das Narbenbild eines anderen, exotischen Tiers.
- Stanzen: Entweder aus funktionalen oder ästhetischen Gründen wird Leder mit verschiedenen Lochungen versehen. Aus dem klassischen Brogue-Muster bei Schuhen wurde daraus der allgemeingültige Begriff „Brogues“ für Lederschuhe mit gestanzten Details.
Da zum Gerben oder Färben von Leder in der Regel sehr viele Chemikalien eingesetzt werden, ist es ratsam, auch hier auf entsprechende Zertifikate zu achten. Die strenge IVN-Zertifizierung steht dabei für Leder, die so natürlich wie möglich verarbeitet wurden. Dafür werden nur Häute von landwirtschaftlichen Nutztieren mit pflanzlichen Gerbstoffen und Färbemitteln ohne Schwermetalle verarbeitet.
Leinen – Luftig in den Sommer
Luftig geschnittene Marlenehosen, weite Loungepants aber auch großzügige Oberteile, die mit Hilfe von Bändern oder Raffungen in Form gebracht werden, sind in dieser Saison besonders angesagt. Dafür ist der Leinenstoff wie gemacht. Das fließende Gewebe erinnert dabei an Seide, kann zusätzlich aber mit interessanten Strukturen aufwarten.
Ganz Naturverbundene entscheiden sich gleich für Ober- und Unterteil aus der angenehmen Pflanzenfaser. Ein trendiger Jumpsuit aus dem natürlich glänzenden Material wirkt besonders edel. In diesem Jahr darf übrigens wieder Bauch gezeigt werden. Wem der passende Waschbrettbauch dazu noch fehlt hat noch genügend Zeit, um mit den neuesten Fitnesstrends noch etwas nachzuhelfen.
Fließende Webstoffe aus Flachs haben oft eine interessante Struktur und Haptik. Der Leinenstoff kommt bei weit geschnittenen Sommerhosen bestens zur Geltung. Ursprünglich eher für Haushaltswaren wie Tischdecken und Bettwäsche verwendet, überzeugt der gewebte Stoff aus Flachsfasern dank modernen Herstellungsmethoden heute auch bei hochwertiger Kleidung. Das luftig leichte Gewebe ist vor allem im Sommer eine Wohltat für die Haut. Ihm wird eine kühlende Wirkung nachgesagt. Flachs: Die Faser für alle FälleAuf der Stoffmesse Munich Fabric Start im September 2016 hat sich bereits der Trend zu traditionellen und natürlichen Materialien abgezeichnet. Leinen vereint dabei gleich mehrere positive Eigenschaften mit einer fließenden und eleganten Optik:
Natur purNicht nur bei der Kleidung wird es in dieser Saison natürlich. Auch in der Schuhindustrie ist der Trend zu Natur- oder Recyclingmaterialien angekommen. Immer häufiger kommen auch hier ökologisch unbedenklichere Stoffe zum Einsatz. Sohlen aus Kork, recycelte Kunststoffe und Textilfasern: Die Öko-Materialien tragen zu einem Quäntchen Mehr an Individualität bei. Wer beim Shopping etwas auf Herkunft und sozial- und umweltverträgliche Verarbeitung achtet, kann 2017 viele Trends mit gutem Gewissen tragen.
Bildquellen: Bild 1: Fotolia, © jackfrog
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