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Kein kostenloser Schwimmbadeintritt mehr: Pilotprojekt wird eingestellt
Erst im letzten Sommer startete das Pilotprojekt "kostenloser Schwimmbad-Eintritt für Münchens Kinder und Jugendliche unter 18" für die acht Münchner Freibäder.
271.239 Kinder und Jugendliche haben das Angebot letztes Jahr genutzt (davon 60.000 über 14-Jährige). In diesem Jahr allerdings wird das Projekt schon wieder eingestellt.
"30 schwerwiegende Vorfälle"
Im Juni und Juli 2019 hatten die Freibäder "30 schwerwiegende Vorfälle" gezählt, die zum Teil "nur mit einem großen Aufgebot an Polizeikräften aufzulösen waren", heißt es im Erfahrungsbericht, der am Dienstag dem Stadtrat vorgelegt wird. "Dazu zählen Schlägereien zwischen großen Jugendgruppen, rücksichtsloses Verhalten, Bedrohungen und Belästigungen, Schaukämpfe mit einer großen Zahl an Schaulustigen, körperliche Übergriffe, usw."
Es wurden deutlich mehr Hausverbote verhängt (54) statt acht im Vorjahr und es sei auch viel mehr Müll auf den Freiflächen liegen geblieben.
Kostenlos ins Freibad aber nicht zum schwimmen
Polizei, KVR und Sozialreferat haben die Dinge analysiert und festgestellt: Mit dem freien Eintritt sei in den Freibädern "ein neuer öffentlicher, sozialer Raum und Treffpunkt" für Jugendliche entstanden. Viele Jugendliche hätten den Freibadbesuch gar nicht zum schwimmen genutzt und zum Teil nicht mal Schwimmsachen dabei gehabt.
Pilotprojekt wird gestrichen
Die 1,6 Millionen Euro Steuergelder könnten wohl anderswo ausgegeben werden , gerade im vom Corona-Virus gebeutelten Stadthaushalt. Für diesen Sommer wird der Gratis-Eintritt daher wieder – offiziell aus Spargründen – gestrichen.
"Kinder unter sechs dürfen freilich weiterhin kostenlos in die Freibäder", erklärt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). "Wir möchten ja, dass sie schwimmen lernen."