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Einzigartiger Lebensraum: Neue Attraktion in Hellabrunn

Im Urwaldhaus des Münchner Tierparks gibt eine neue Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken.

Seit dieser Woche gibt es im Urwaldhaus des Münchner Tierparks eine neue Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken: Die Mangroven-Anlage, informiert die Besucher des Tierparks über den einzigartigen Lebensraum der Schlammspringer, Schützenfische, Süßwassernadeln und Vieraugenfische. 

Normalerweise kommen Mangrovenwälder nur entlang der warmen tropischen und subtropischen Meeresküsten in Gebieten mit Ebbe und Flut vor. Diese Lebensgemeinschaft ist einzigartig: Die über Wasser liegenden Etagen des Mangrovenwaldes sind Lebensraum für Reptilien, Vögel und Säugetiere. Unter der Wasseroberfläche bieten sie einer Vielzahl an Fischen, Krebsen und Garnelen beste Bedingungen für deren Larven und Jungtiere.

Auch die verschiedenen Pflanzen, die die Anlage nun begrünen, haben einen wichtigen Nutzen für die Umwelt: Mangroven leiten große Mengen an organisch gebundenem Kohlenstoff ins Meer und mindern somit den CO2-Anstieg in der Atmosphäre. Damit nehmen sie schätzungsweise drei- bis fünfmal mehr Kohlendioxid auf als tropische Regenwälder.

Weltweit sind in den vergangenen 20 Jahren weit mehr als ein Drittel der Mangrovenwälder vernichtet worden. Schneller noch als die Regenwälder schwinden die Mangrovensümpfe. Mangroven konkurrieren mit Garnelen- und Krabbenframen, Reis-, Palmöl- und Kokosplantagen sowie Hotels und anderen Baugebieten um den begrenzten Platz an den Küsten. 

Die Vernichtung der Mangrovenwälder hat dramatische Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem des Meeres. Überall dort, wo Mangrovenwälder großflächig abgeholzt wurden, gingen die Erträge der Küstenfischerei drastisch zurück, da mit der Abholzung der Wälder die Fischbrutstätten zerstört werden. Gleichzeitig geht ein wichtiger Schutz vor Erosion und Flutwellen an den Küsten verloren.

Das Hellabrunner Mangrovenbecken befindet sich im Urwaldhaus gegenüber der großen Gorillaanlage. Eine künstliche Welle sorgt für stetige Bewegung im Wasser und bildet so eine optimale Umgebung für die Schlammspringer, Schützenfische, Süßwassernadeln und Vieraugenfische.

Fotos: Tierpark Hellabrunn/Marc Müller

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