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«So glücklich»: Siegemund feiert Coup gegen Olympiasiegerin
Nach ihrem nahezu perfekten Match ließ sich Laura Siegemund rücklings auf den Platz fallen und breitete glückselig die Arme aus. «Ich bin so glücklich und stolz», sagte die deutsche Tennisspielerin, die mit einem famosen Überraschungscoup gegen Olympiasiegerin Zheng Qinwen bei den Australian Open für Furore gesorgt hat.
Die 36-Jährige gewann mit 7:6 (7:3), 6:3 gegen die Weltranglisten-Fünfte aus China und erreichte beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne zum dritten Mal die dritte Runde. Dort trifft Siegemund am Freitag auf Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland.
Rittner: «Große Sensation»
«Ich habe unglaublich gespielt heute, das kann ich auch nicht jeden Tag aus der Tasche ziehen», sagte die Weltranglisten-97.: «Aber auf der anderen Seite ist das auch kein Glück. Da steckt schon auch der Wille und der Glaube dahinter.» Für sie sei es «einer der besten Siege in meiner Karriere».
Ex-Bundestrainerin Barbara Rittner sprach bei Eurosport gar von einer «großen Sensation». Laut Daten-Anbieter Opta ist Siegemund die erste deutsche Tennisspielerin seit Angelique Kerber 2016, die eine Top-Fünf-Spielerin bei den Australian Open besiegen konnte.
Für Tatjana Maria und Jule Niemeier war dagegen in der zweiten Runde Endstation. Maria (37) musste sich der Dänin Clara Tauson mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Niemeier (25) war beim 3:6, 0:6 gegen die Ukrainerin Marta Kostjuk fast chancenlos.
Siegemund variabel und aggressiv
Siegemund agierte von Beginn an mindestens auf Augenhöhe mit Zheng. Sie spielte in der John Cain Arena sehr variabel und mutig und hatte sich einen klaren Plan gegen die Chinesin zurechtgelegt. «Laura spielt fantastisches Tennis», schwärmte Ex-Spielerin Andrea Petkovic bei Eurosport. «Sie spielt ein fast fehlerfreies Match hier.»
Nachdem Siegemund im ersten Satz nur bei eigenem Aufschlag zum Satzgewinn geschwächelt hatte, fand sie im Tiebreak wieder ihren Rhythmus und gewann diesen dank ihrer aggressiveren Spielweise.
Im zweiten Satz nahm die Doppel-Spezialistin ihrer Gegnerin gleich die ersten beiden Aufschlagspiele ab. Beim zweiten Break profitierte sie auch von einer Strafe für Zheng wegen Überschreiten des Zeitlimits beim Aufschlag.
Nach 2:16 Stunden verwandelte die Deutsche ihren zweiten Matchball - sehr zur Freude einiger ihrer Freunde und Familienmitglieder, die auch in der Arena waren.