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Israels Präsident: Geiseln «ausgehungert» und «abgemagert»
In Israel hat der augenscheinlich schlechte Zustand der drei von der Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln für Entsetzen gesorgt. «So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus», erklärte der israelische Staatspräsident Izchak Herzog. «Die ganze Welt muss auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen Hölle, ausgehungert, abgemagert und leidend, zurückkehren.»
Angesichts des von der islamistischen Hamas inszenierten Prozederes der Freilassung - inklusive der Zurschaustellung der Geiseln auf einer Bühne - sagte Herzog, die Männer seien für ein «zynisches und grausames Spektakel» ausgenutzt worden.
Es sei aber ein Trost für das Land, dass die drei nun lebend in die Arme ihrer Angehörigen zurückkehren könnten, so Herzog weiter. Der dreijährige Almog etwa habe nun endlich seinen Vater, Or Levy, wieder. Die Mutter des Kindes wurde während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 getötet, der Vater entführt.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros, die «schockierenden Bilder» würden nicht unbeantwortet bleiben. In einer weiteren Mitteilung kündigte der israelische Regierungschef zudem Maßnahmen an - ohne Details zu nennen.
Deutscher Botschafter: «weiteres schreckliches Verbrechen»
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, bezeichnete die Zurschaustellung der «abgemagerten Geiseln» während der Freilassung im Gazastreifen durch die Hamas als «fast unerträglich». Dies sei ein «weiteres schreckliches Verbrechen der Terroristen».
Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52) kamen am 491. Tag ihrer Geiselhaft frei. Sie wurden am Morgen in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens von Vertretern der Terrororganisation Hamas an das Rote Kreuz übergeben. Inzwischen wurden die Männer vom Militär zurück nach Israel gebracht.
Die Angehörigen von Scharabi, dessen in Großbritannien geborene Frau zusammen mit den beiden gemeinsamen Töchtern am 7. Oktober 2022 von Terroristen ermordet wurde, zeigten sich froh über dessen Freilassung. Gleichzeitig seien sie «betrübt, aber nicht überrascht» über den schlechten körperlichen Zustand der freigelassenen Männer, hieß es in einer Mitteilung.