Alle Aktionen. Der Verkehr und das Wetter für München und viele weitere Funktionen
Bundesweite Suche nach vermisstem Sechsjährigen
Von dem im mittelhessischen Weilburg vermissten sechsjährigen Pawlos fehlt weiter jede Spur. Mit einem Großaufgebot setzten die Einsatzkräfte ihre Suche nach dem Jungen fort. Nach ihren Angaben ist das Kind «autistisch veranlagt» und befindet sich vermutlich in einer hilflosen Lage. Der Sechsjährige sei räumlich nicht orientiert, sagte ein Polizeisprecher. Wer ihn sieht, sollte ihn nicht direkt ansprechen oder rufen, da er sehr schreckhaft sei, und stattdessen den Polizeinotruf 110 wählen oder sich an eine Polizeidienststelle wenden.
Zahlreiche Einsatzkräfte und Helfer beteiligten sich an der Suche nach dem Kind. Dabei arbeitet die Polizei nach eigenen Angaben mit Verantwortlichen der Stadt Weilburg, der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks zusammen. Zum Einsatz kämen eine Rettungshundestaffel, die Wasserschutzpolizei, ein Hubschrauber sowie eine Reiterstaffel. Insgesamt waren rund 300 Polizisten, Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte an der Suchaktion beteiligt sowie 33 Suchhunde. Zugleich setze man weiter auf die wichtige Hilfe der Bevölkerung, hieß es von der Polizei.
Auch bundesweit wird nach dem Sechsjährigen gesucht
Bisher gebe es keine konkreten Hinweise zum Aufenthaltsort des Jungen, sagte ein Polizeisprecher. Die Suche erstrecke sich auf die Weilburger Kernstadt, aber auch auf Randgebiete. Für mögliche Hinweise aus der Bevölkerung sei ein Telefon geschaltet worden. Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) sprach von einer überwältigenden Resonanz auf Suchaufrufe in sozialen Netzwerken. Diese seien Tausende Male geteilt worden.
Da das Kind zuletzt am Vortag am Bahnhof gesichtet wurde, geht Hanisch von zwei möglichen Szenarien aus: Das Kind könnte sich im Stadtgebiet versteckt halten oder auch mit einem Bus oder Zug aus Weilburg weggefahren sein. Deshalb werde auch bundesweit mit einem Foto nach dem Jungen gesucht, hieß es von der Polizei. Dafür würden beispielsweise auch Videos aus öffentlichen Verkehrsmitteln ausgewertet. Während der Suche sei zudem vorübergehend auch eine Bahnstrecke gesperrt und ein Tunnel abgesucht worden zwischen dem Villmarer Ortsteil Aumenau und Löhnberg. Nach erfolgloser Suche sei die Strecke wieder freigegeben worden.
Junge seit Dienstagmittag verschwunden
Der Junge war am Dienstagmittag aus der Schule verschwunden. Seit der kurzen Sichtung am Bahnhof fehlt von ihm jede Spur. Seine Familie werde von Notfallseelsorgern betreut und stehe im Kontakt mit der Polizei.
Das Technische Hilfswerk ist bei der großangelegten Suchaktion sowohl mit Drohnen, Rettungshunden als auch Suchtrupps im Einsatz, wie Michael Walsdorf sagte, Pressesprecher des THW-Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Die mit Wärmebildkameras ausgestatteten Drohnen könnten in Echtzeit Hinweise auf Menschen im Suchgebiet geben. Die Geräte könnten anhand der unterschiedlichen Wärmeprofile und Bewegungs- sowie Haltungsmuster zwischen Mensch und Tier unterscheiden, sagte der Sprecher.