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Lockerung des Handyverbots an bayerischen Schulen

CSU fordert neue rechtliche Rahmenbedingungen.

Smartphones gehören zum Alltag vieler Menschen - auch vieler Schüler. Doch an den Schulen in Bayern sind Mobiltelefone gesetzlich verboten, nicht nur im Unterricht, sondern auf dem ganzen Schulgelände.
Ausnahmen gibt es nur in Einzelfällen. Das könnte sich bald ändern.

Das allgemeine Handyverbot an bayerischen Schulen wackelt. Nach wachsendem Druck auch von Eltern- und Lehrerverbänden stellte die Landtags-CSU am Donnerstag gewisse Lockerungen in
Aussicht. Es werde sicher keine totale Freigabe geben, sagte der CSU-Bildungspolitiker Manfred Ländner im Bildungsausschuss des Landtags. Bei einem geplanten Runden Tisch von Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) werde es aber um Anpassungen gehen. "Ich bin sicher, dass wir eine gute Lösung finden werden", sicherte Ländner zu.

Das bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz legt fest, dass Handys, die nicht zu Unterrichtszwecken verwendet werden, im Schulgebäude und auf dem Schulgelände auszuschalten sind. Ausnahmen sind nur in Einzelfällen möglich, wenn ein Lehrer dies gestattet.

SPD, Freie Wähler und Grüne bezeichneten das Handyverbot in dieser Form als überholt und nicht mehr zeitgemäß. Es sei nicht mehr ausreichend, das ins Ermessen jedes einzelnen Lehrer zu stellen, hieß
es. Der Bayerische Elternverband kritisiert diese Lösung als "nicht befriedigend, nicht demokratisch und nicht transparent". Dass Handys im Unterricht grundsätzlich ausgeschaltet sein müssen, daran wird
zwar nicht gerüttelt. Der Druck, diese viel häufiger und viel selbstverständlicher auch im Unterricht einzusetzen, wächst aber.

Mit den Geräten umgehen zu können, sei heute eine "Kulturtechnik", ähnlich wie Lesen, Schreiben und Rechnen, sagte der Grünen-Politiker Thomas Gehring. Leopold Herz (Freie Wähler) argumentierte: "Wir
müssen die Digitalisierung vorantreiben - auch in der Schule."

Zwei mögliche Wege wurden nun im Bildungsausschuss angesprochen: Entweder könnte jeder Schule die Entscheidung überlassen werden, wie sie in Zusammenarbeit mit Eltern und Schülern die Handynutzung neu regelt. Oder es könnte neue rechtliche Rahmenbedingungen für alle Schulen geben. Die CSU plädierte eher für eine einheitliche Lösung: Man werde das nicht jeder einzelnen Schule selbst überlassen können, sagte Ländner. "Wir sollten uns insgesamt eine Regel geben." Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, Michael Schwägerl, forderte ebenfalls bayernweit einheitliche Rahmenbedingungen.

 

(dpa)

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