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Wohnen mit Feng-Shui
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Die Philosophie des Feng-Shui im Wohnbereich begeistert derzeit viele. Die Menschen sehnen sich nach mehr Harmonie in den eigenen vier Wänden und verwandeln ihr zuhause immer öfter in einen privaten Wellnesstempel. Sogar im Bürobereich halten auf Feng-Shui beruhende Einrichtungskonzepte vermehrt Einzug. Doch worauf kommt es beim Arbeiten und Wohnen mit Feng-Shui überhaupt an und welche Wohndesigns eignen sich hierfür am besten? Ein paar Tipps.
Was bedeutet Wohnen nach Feng-Shui überhaupt?
Der Begriff Feng-Shui (風水 / 风水) stammt aus dem Chinesischen und bedeutet frei übersetzt "Wind und Wasser".
Die beiden Elemente bilden in der asiatischen Harmonielehre wichtige Grundlagen für zahlreiche Gestaltungs- und Alltagskonzepte. Daneben fließen in die Philosophie des Feng-Shui auch weitere chinesische Philosophien wie die Lehre von Yin und Yang oder die Fünf-Elemente-Lehre ein. Ein zentrales Konzept der Feng-Shui Philosophie ist dabei das Qi. Darunter versteht man im Daoismus die Lebensenergie, die alle Wesen und durchfließt und sehr stark durch die von außen einwirkenden Kräfte der Elemente beeinflusst wird.
Unser Qi kann nach Verständnis des Feng-Shui vor allem vom Wind zerstreut und vom Wasser aufgehalten werden. Das stört den Energiefluss und bringt das Qi, wie auch seinen Besitzer aus der Ruhe. Die Folge ist konstante Disharmonie, die sich nicht nur auf die innere Harmonie, sondern auch auf die Gesundheit auswirkt. Mit Blick auf die potentiellen Störeinflüsse von Wind und Wasser versucht Feng-Shui in der Wohnarchitektur deshalb, das Qi in besonderem Maße vor Wind und Wasser zu schützen. Das führt zu augenscheinlich recht sonderbaren Regeln im Alltag.
Beispielsweise werden Toiletten als wasserführende Sanitäranlagen im Feng-Shui als besonders tückisch angesehen. Wie ein Sog sollen sie gute Energien im Wohnbereich in die Kanalisation ziehen und so dem Qi wichtige Kraft rauben. Der Toilettendeckel muss beim Wohnen mit Feng-Shui darum immer geschlossen bleiben. Frauen dürfte diese Regel besonders freuen. Seit Jahrzehnten predigen Sie Männern, nach der Toilettennutzung den Deckel doch bitte wieder runter zu klappen. Die Feng-Shui-Regeln zum gesunden Wohnen gehen aber noch weiter.
Spiegel im Schlafzimmer reflektieren Energieflüsse über die Luft und können so für Albträume sorgen bzw. Ruhe, Harmonie und Erholungsfaktor während dem Schlaf beeinträchtigen. Nach innen gerichtete Kanten und Ecken von Möbelstücken schneiden wie Messer durch die Luft und wirken sich deshalb ebenfalls negativ auf den Energiefluss aus. Viel falsch machen kann man gemäß Feng-Shui außerdem bei der Kücheneinrichtung. Vor allem die Positionierung des Herds als Feuerobjekt zwischen den Wasserobjekten Kühlschrank und Spüle ist nach Auffassung des Feng-Shui hochgefährlich. Das Fenster als Luftobjekt wiederum kann bei Fensterposition des Herds wichtige Energien aus dem Kochtopf in Freie entziehen.
Es muss frei fließen
Um den freien Energiefluss ohne Störimpulse und räumliche Hindernisse im Wohnraum zu gewährleisten, setzt Feng-Shui auf ganzheitliche Konzepte, die Stellflächen nach Möglichkeit an der Wand orientieren. Einbauschränke, Wandregalsysteme und Sideboards sind hier eine optimale Lösung für Feng-Shui orientierte Einrichtungen. Auch die Farbgebung im Wohnbereich sollte nicht unruhig wirken. Bevorzugt kommen deshalb Naturfarben wie Erd- und Sandtöne in Kombination mit Holz- oder Steinoptik zum Einsatz. In der Feng-Shui Wohnung sollte demnach nichts gekünstelt, sondern vielmehr der Natur nachempfunden sein. Darüber hinaus versucht Feng-Shui auch, die Barrieren zwischen einzelnen Wohnbereichen zu reduzieren, durch die der Fluss der Energien behindert wird.
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Harmonische Farbverläufe, die Möbelstücke farblich stimmig wirken lassen, ebenso wie fließende Übergänge zwischen Wohn- und Arbeitsbereichen haben bereits zahlreiche Firmenchefs für sich entdeckt. In ihren Büroräumen üben inzwischen immer mehr Unternehmen die Kunst des Feng-Shui und schaffen für ihre Mitarbeiter ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Arbeitsatmosphäre und wohnlichem Ambiente. Das kann auch zuhause klappen. Muss es sogar, denn Home-Office ist heutzutage für viele zum Standard geworden. Da lassen sich Arbeits- und Wohnbereich ohnehin nur noch bedingt voneinander abgrenzen. Was es hier braucht, ist ein ganzheitliches Wohnkonzept, dass alle Aspekte des täglichen Lebens innerhalb der eigenen vier Wände harmonisch ineinander übergehen lässt.
Ganzheitlichkeit und Minimalismus als Basis für Feng-Shui Wohndesign
Ein Designkonzept, das im Wohnbereich wunderbar mit dem Feng-Shui Gedanken harmoniert, ist ganzheitliches Wohnen im Sinne des Consistent Living. Der Einrichtungstrend kombiniert gerne unterschiedliche Wohnbereiche wie Küche und Wohnzimmer zur multifunktionalen Wohnküche oder Wohn- und Schlafzimmer zur Chillout Lounge der Extraklasse. Sideboards, ebenso wie Multifunktionsregale im Wandbereich unterstützen hier das Feng-Shui Konzept vom freien Innenraum perfekt. Ebenso haben beim Consistent Living ruhige Farbverläufe Priorität. Durch sie entsteht im Zuhause eine klare Designlinie, die nicht irritierend wirkt und den Geist, wie auch den Qi-Fluss beruhigt.
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Ebenfalls sehr beliebt sind minimalistische Einrichtungskonzepte wie Skandi oder Japandi. Letzteres kombiniert dabei perfekt fernöstliche Wohnkonzepte der klaren Strukturen und freien Räume mit modernem Retro-Wohndesign. Ja, das Retro-Design im Feng-Shui von Vorteil sein. Denn zahlreiche Nostalgie Möbel der 60er und 70er zeichnen sich durch ergonomische Formen aus. Unruhige Kanten, die den Energiefluss im Raum behindern, werden durch diese Möbel Ergonomie erfolgreich abgebaut.
Viel Ganzheitlichkeit beim Wohnen versprechen auch Naturdesigns. Nicht fehlen dürfen hier Grünpflanzen und Naturmaterialien. Gerade Zimmerpflanzen sind laut Feng-Shui und auch nach modernem Erkenntnisstand sehr gesund für die Raumatmosphäre, denn sie nehmen Schadstoffe aus der Luft auf und reichern sie mit Sauerstoff an. Für eine Feng-Shui Wohnung bieten sich diesbezüglich natürlich asiatische Pflanzen wie Aloe Vera, Bambus, Elefantenfuß oder Orchideen an.
Feng-Shui Farben für bessere Gesundheit
Gesundes Wohndesign ist dieser Tage das Thema schlechthin. Selbst das Umwelt Bundesamt gibt inzwischen regelmäßig Praxistipps für gesünderes Wohnen. Dementsprechend legt auch modernes Einrichtungsdesign viel Wert auf den Gesundheitsfaktor von Raumkonzepten. Eine große Rolle spielt hier die Wirkung des Raumdesigns auf die Psyche. Vollgestellte Zimmer engen den Geist ein und wirken erdrückend. Hier kann man weder kreativ sein noch sich wirklich erholen. Weniger ist also mehr und kann den Erholungsfaktor von Räumen deutlich erhöhen. Ähnlich sieht es bei der Farbgebung aus, wobei hier in Sachen Feng-Shui jede Farbe einen besonderen Effekt auf die Psyche hat.
- Grün und Blau stehen für Harmonie und Ruhe
- Gelb symbolisiert Kontrolle und Konzentration
- Rot macht aktiv, strahlt Liebe und Freude aus
- Grau wirkt formell, kann aber für Beklemmung sorgen
- Violett und Orange drücken Geselligkeit und soziales Miteinander aus
- Purpur ist die Feng-Shui Farbe der Dichter und Philosophen und daher inspirierend
- Weiß steht für Reinheit und Unschuld
- Schwarz ist eine edelmütige Karrierefarbe, die ebenfalls mit Reinheit assoziiert wird
Die Feng-Shui Farbenlehre spielt auch für das Gesundheitspotential einer Wohnung eine wichtige Rolle. So sollte man im Schlafzimmer beispielsweise keine aktiven Farben wie Rot oder Orange anbringen. Sie sind der beruhigenden Energie, die für einen erholsamen Schlaf benötigt wird, nicht zuträglich. Besser sind beruhigende Farben wie Grün, Blau oder neutrale Naturtöne. Auch in der Küche ist Rot eher ungeeignet, weil es das Hungergefühl anregt und so ungesunde Essgewohnheiten befördern kann. Stattdessen empfiehlt Feng-Shui für die Küche Hellblau. Im Badezimmer kann neben Hellblau auch Weiß oder Schwarz zum Einsatz kommen. Im Wohnzimmer darf es dagegen etwas bunter werden. Orange und Violett, die Farben der Kommunikation und Interaktion sind hier gut angebracht.
Zeitloses Wohndesign mit einem Hauch Feng-Shui auf dem Vormarsch
Die Gestaltungsregeln des Feng-Shui haben seit Jahrtausenden bestand und wurden über die Jahrhunderte immer wieder in verschiedene Gestaltungskonzepte integriert. Ähnlich viel Beständigkeit drücken auch viele zeitgenössische Wohndesigns aus. Das Wohnen der Zukunft rückt klar ab von unruhigen Designideen und wendet sich mehr der zeitlosen Wohneinrichtung zu. Feng-Shui und ganzheitliches Wohnen passen hier wunderbar dazu. Denn durch die räumliche Klarheit wirken entsprechende Designs nie zu sehr in temporären Trends verhaftet. Stattdessen schaffen sie gekonnt den Spagat zwischen Tradition und Moderne, wobei weniger auf Prunk und mehr auf Funktionalität gesetzt wird.
Wie zeitlos ganzheitliches Wohnen ist, ließ sich in den letzten Jahren immer wieder beobachten. Beispielsweise waren schon die Wohntrends 2016 ein Vorgeschmack auf Consistent Living. Multifunktionsmöbel, die den Wohnbereich mit Küche oder Schlafzimmer kombinieren trendeten damals schon eifrig mit. Das Konzept der gemütlichen Farben, Naturmöbel und minimalistischen Designs hat bis heute Bestand und weist den Weg in eine zukunftsorientierte Wohnkultur, die ohne Schnickschnack auskommt, dafür aber viel Effizienz und Gesundheitswert besitzt.