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München soll urbane Seilbahn bekommen
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Einfach über den Stau hinwegfliegen. Das soll im Münchner Norden bald möglich sein. Bayerns Verkehrsministerin Aigner und Münchens Oberbürgermeister Reiter haben heute die Pläne für eine urbane Seilbahn vorgestellt. Sie könnte auf einer Länge von etwa 4,5 Kilometern über dem Frankfurter Ring entstehen und vier Haltestellen haben – von der Studentenstadt bis nach Oberwiesenfeld.
„Eine Seilbahn könnte überraschend viele Passagiere in kurzer Zeit transportieren und wäre gleichzeitig schnell und verhältnismäßig kostengünstig zu realisieren.“, so Dieter Reiter.
Jetzt muss aber erstmal getestet werden, ob und wie eine Seilbahn mitten in der Stadt umgesetzt werden kann.
Europaweit wäre das die erste Seilbahn, die nicht touristischen Zwecken dienen, sondern zum öffentlichen Nahverkehr zählen würde.
Staatsministerin Ilse Aigner: „Die Idee einer Seilbahn als Teil des öffentlichen Nahverkehrs für München ist wirklich innovativ. Wir sollten schnell herausfinden, ob sich ein solches Projekt verwirklichen lässt. Die Staatsregierung steht urbanen Seilbahnen grundsätzlich positiv gegenüber.“
Das wären die Vorteile einer urbanen Seilbahn
Eine Urbane Seilbahn bietet gegenüber konventionellen Nahverkehrsmitteln viele Vorteile. So sind nicht nur Energieverbrauch und Lärmbelästigung sehr gering, die Seilbahnkonstruktion an sich benötigt lediglich kleine, abgegrenzte Baufelder für Stützen und Stationen. Bei einer Geschwindigkeit von 8,0 m/s und einer Kapazität von 32 Personen pro Kabine können 4.000 Personen pro Stunde und Richtung transportiert werden – das entspricht 50 Prozent mehr Kapazität, als sie eine Münchner Tram bietet. Die Kabinen sind barrierefrei zugänglich und entsprechen in Anmutung und Komfort dem Innenraum einer neuen U-Bahn.
Die Errichtungskosten für eine derartige Seilbahn dürften bei einer Länge von 4 bis 5 Kilometern mindestens 50 Millionen Euro betragen. Genauere Werte können nur in Abhängigkeit von der tatsächlichen örtlichen Situation ermittelt werden. Die Kosten werden im Wesentlichen von der Gestaltung und Ausstattung der Stationsbauwerke nebst zugehöriger Seilbahntechnik (Stärke und Anzahl der Elektromotoren, Notfalleinrichtungen) bestimmt. Um die diesbezüglich erforderliche Planungssicherheit zu erhalten, könnten im Rahmen der Machbarkeitsstudie auch hierzu Kennzahlen ermittelt werden.
Eine Ideenskizze soll jetzt geprüft und dann dem Stadtrat vorgelegt werden.