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Palästinenser glücklich trotz Rückkehr in Ruinen
Bewohner des Gazastreifens haben sich trotz der Verwüstungen nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatorte im Norden überglücklich und entschlossen zum Wiederaufbau geäußert. «Endlich ist der Traum, auf den wir gewartet haben, wahr geworden. Wir kehren in unsere zerstörten Häuser und in die Gebiete zurück, aus denen wir vor 15 Monaten vertrieben wurden», sagt Hassan al-Wadija der Deutschen Presse-Agentur per Videoanruf. Israel erlaubt Journalisten noch keine eigenständigen Reisen in den Küstenstreifen.
Israel hatte die Rückkehr der Vertriebenen ab dem Morgen erlaubt, nachdem die islamistische Hamas die Freilassung einer israelischen Geisel zugesagt hatte, die laut Medienberichten auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen soll.
Tausende Menschen hatten zum Teil tagelang auf der Südseite des vom israelischen Militär angelegten Sperrriegels Netzarim-Korridor ausgeharrt, der den Gazastreifen von West nach Ost in zwei Teile teilt. «Wir wissen, dass wir in Zerstörung und Trümmer zurückkehren, aber dies ist unser Land und unsere Heimat. Wir werden es niemals aufgeben», sagt al-Wadija, der mit den Tränen kämpft, während er einige Taschen und seine wenigen Habseligkeiten hält.
«Baue mein Haus von Grund auf neu»
Auch Marwa Omar ist mit ihren drei Kindern auf der Küstenstraße Al-Raschid in den Norden gelaufen. «Wir haben viele Monate auf diesen Tag gewartet. Worte können unsere Gefühle in diesem Moment nicht beschreiben», sagt sie am Telefon und strahlt über das ganze Gesicht. «Wir hoffen, dass der Waffenstillstand hält, dass Frieden herrscht und das Leben wieder so wird, wie es vor den dunklen Stunden im Oktober war», fügt die 40-Jährige hinzu. Am 7. Oktober 2023 hatten die Hamas und andere Extremisten aus dem Gazastreifen ein Massaker in Israel angerichtet, das den Gaza-Krieg auslöste.
Tawfik Ridwan ist zwischen Freude und Tränen hin- und hergerissen, während er auf den Trümmern seines Hauses im Scheich-Radwan-Viertel von Gaza-Stadt sitzt. Mehr als vier Stunden war der Vater von fünf Kindern aus dem Süden dorthin unterwegs.
Schon in der ersten Kriegswoche war Ridwan in die Stadt Chan Junis im Süden vertrieben worden. «Ich hätte nie gedacht, dass ich in das Viertel zurückkehren würde, in dem ich geboren wurde», sagt Ridwan. «Der Traum ist Wirklichkeit geworden. Wir sind endlich wieder da», fügt er fast ungläubig hinzu. «Ich werde mein Haus von Grund auf neu aufbauen, und nach und nach werden wir das Leben wiederherstellen, das uns die Besatzung gestohlen hat», bekräftigt der 30-Jährige.