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Weißes Haus spielt Chat-Panne herunter
Nachdem ein Journalist offenbar Einblick in einen Gruppenchat mit Mitgliedern der US-Regierung zu einem Militärschlag im Jemen hatte, reagiert das Weiße Haus mit Beschwichtigungen. In dem Gruppenchat über die verschlüsselte Messenger-App Signal seien weder geheime Informationen geteilt noch «Kriegspläne» besprochen worden, schrieb Sprecherin Karoline Leavitt auf der Plattform X. Den Chefredakteur des Magazins «The Atlantic», Jeffrey Goldberg, beschuldigte sie, für «sensationslüsterne Äußerungen» bekannt zu sein.
Leavitt zufolge hätten hochrangige Regierungsmitarbeiter klare Leitlinien erhalten, wie sie auf verschiedenen Plattformen möglichst sicher und effizient kommunizieren können. Die Regierung prüfe derzeit, wie Goldbergs Telefonnummer versehentlich dem Gruppenchat hinzugefügt worden sei.
In einem weiteren X-Post betonte die Sprecherin wie bereits am Vortag, dass US-Präsident Donald Trump weiterhin Vertrauen in sein Team für Nationale Sicherheit habe. Anderweitige Berichte seien von Reportern geschrieben, die nach einer «Enthüllung» dürsteten und beruhten auf «anonymen Quellen, die eindeutig nicht mit dem Präsidenten sprechen».
US-Regierung: Chat höchstwahrscheinlich authentisch
Zuvor hatte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, bestätigt, dass der Chatverlauf, über den Goldberg am Montag berichtet hatte, höchstwahrscheinlich authentisch sei und eine interne Prüfung angekündigt.
Leavitt bemühte sich nun um eine politische Umdeutung des Vorfalls: Der Schlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen sei dank der «starken und entschlossenen Führung» von Trump «erfolgreich und effektiv» gewesen, erklärte sie. Entscheidend sei, dass «Terroristen getötet» worden seien. Nach Angaben der Huthi wurden bei den massiven US-Luftangriffen Mitte März mindestens 53 Menschen getötet.
Trump selbst hatte gestern erklärt, er habe von dem Gruppenchat noch nicht gehört, sei aber ohnehin «kein großer Fan» des «Atlantic»-Magazins.
Sicherheits- und Rechtsexperten werten den Vorfall als hochbrisant. Die Rede ist von einem «fahrlässigen» und «entsetzlichen» Umgang mit sicherheitsrelevanten Informationen. Dafür gelten in den USA eigentlich strikte Vorschriften. Das gilt umso mehr für konkrete Pläne zu Militäreinsätzen im Ausland. Die Nutzung der App Signal ist laut «Atlantic» innerhalb der Regierung grundsätzlich nicht für den Austausch vertraulicher oder klassifizierter Inhalte zugelassen.